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Nach dem Seekaskomarkt erlebt auch die Warentransportversicherung eine beschleunigte »Durchhärtung«.[ds_preview]

Darauf weist der Versicherungsmakler Aon in seinem Marktreport 2021 ein. Neben der Ungewissheit über die Pandemiefolgen und Cyber-Gefahren habe die Havarie des Großcontainerschiffs »Ever Given« die Versicherer in Alarmstimmung versetzt.

»Der Ausblick für den Kunden ist negativ – der Käufermarkt wandelt sich vollständig zum Verkäufermarkt«, konstatiert Aon. Die Transportversicherer gäben sich nicht mehr mit klassischen Vertragsverhandlungen über die Prämienhöhe zufrieden, sondern griffen zunehmend in die »Qualität« der Deckung ein. Zunehmend hielten Ausschlussklauseln für Cyber- und Infektionsrisiken Einzug, die den Versicherungsschutz einschränken und den Versicherern die Ablehnung von Schäden ermöglichten.

Die Strandung der »Ever Given« mit über 18.000 TEU Ladung Ende März im Suezkanal habe für große Unruhe unter den Versicherern gesorgt, nachdem die Verläufe in der Transportsparte bereits über Jahre schlecht gewesen seien, so Aon. Offizielle Schätzungen zur Schadenhöhe im Fall der »Ever Given« liegen bislang nicht vor. Das Schiff war Ende Juli mit dreieinhalb Monaten Verspätung in Rotterdam eingetroffen. Insider schätzen, dass bis zu 3.000 TEU Frachtgut von Kunden »abandoniert« – also zurückgewiesen – werden könnte. Hinzukämen noch Verluste von verderblichem Frachtgut.      (mph)