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Internationale Transportverbände und Gewerkschaften warnen vor einem »Kollaps des globalen Welthandels. Grund sind die bestehenden Restriktionen für die Besatzungen.[ds_preview]

Die gesamte weltweite Transportbranche hat sich jetzt in einem Offenen Brief an die  Regierungschefs bei der UN-Generalversammlung gewandt. Sie beklagen die schlechten Arbeitsbedingungen ihrer Beschäftigten in der anhaltenden Corona-Pandemie. Die seit Monaten bestehenden Lieferengpässe durch den Containermangel auf den Weltmeeren könnten zum Jahresende daher noch einmal deutlich an Dramatik zunehmen.

Zu den Unterzeichnern gehören die Internationale Schifffahrtskammer (ICS) ebenso wie die internationalen Verbände der Luftfahrt (IATA) und des Lkw-Gewerbes (IRU) sowie die Internationale Transportarbeiter-Gewerkschaft ITF. Reiseverbote, Probleme bei Austausch der Crews und andere Einschränkungen würden die Arbeitsbedingungen massiv beeinträchtigen, heißt es in dem Brief. Wenn für die Beschäftigten der gesamten Logistikbranche nicht mehr Freizügigkeit gewährleistet werde, drohe einen Abwanderung von Arbeitskräften und ein »Kollaps« der weltweiten Lieferketten, warnen die Verbände.

»Der Verkehrssektor hält die Welt am Laufen und ist für den Transport von Produkten, einschließlich Impfstoffen und PSA, unverzichtbar. Die Beschäftigten werden aber von den Regierungen ständig im Stich gelassen und ihre Leistungen als selbstverständlich angesehen«

Auszug aus dem Offenen Brief

Außerdem fordern sie eine Impf-Priorisierung, einen globalen Standard für zugelassene Vakzine, einheitliche Reiseregelungen und die weltweite Anerkennung aller Transportbeschäftigten als »systemrelevant«. Bislang seien erst knapp 30% aller Seeleute geimpft. ICS-Generalsekretär Guy Platten erinnerte daran, dass zeitweise bis zu 400.000 Crew-Mitglieder auf ihren Schiffen ausharren mussten und teilweise bis zu 18 Monate an Bord bleiben mussten. Er warnte davor, dass die bevorstehende Weihnachtszeit das Problem noch verschärfen könnte, weil weniger Seeleute, Lkw-Fahrer oder Piloten nach den langen entbehrungsreichen Monaten bereit sein könnten, neue Verträge zu unterschreiben.