viking lady brennstoffzelle fellowship 2
Foto: DNV GL / Eidesvik

Der Technologiekonzern Wärtsilä und die norwegische Reederei Eidesvik Offshore haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die den Umbau eines Offshore-Versorgungsschiffs (OSV) für den Betrieb mit einem ammoniakbetriebenen Verbrennungsmotor vorsieht.

Dieses Projekt wird weltweit das erste seiner Art sein und soll vorläufig bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Das für eine Umrüstung in Betracht gezogene OSV verfügt derzeit über Zweistoffmotoren von Wärtsilä, die hauptsächlich mit LNG-Kraftstoff betrieben werden. Die Umrüstung werde es dem Schiff ermöglichen, mit einer 70-prozentigen Ammoniakmischung zu arbeiten, heißt es.

Wärtsilä hat nach eigenen Angaben bereits erfolgreich Labortests mit einem Motor durchgeführt, der mit einer 70-prozentigen Ammoniakmischung betrieben wird. Das endgültige Ziel ist der Betrieb mit 100 % Ammoniak und mit einem minimalen Bedarf an Zündbrennstoff.

Eidesvik kann bereits eine Erfolgsbilanz bei der Unterstützung nachhaltiger Innovationen vorweisen, da das Unternehmen bereits seit 2003 LNG-Kraftstoff und seit 2006 Brennstoffzellen in seiner Flotte einsetzt. Das Unternehmen ist der Ansicht, dass zur Erreichung der Dekarbonisierungsziele der Branche nicht nur Neubauten mit den entsprechenden Technologien ausgestattet werden müssen, sondern dass auch bestehende Schiffe entsprechend nachgerüstet werden müssen. Darüber hinaus erfordere die Verlängerung der Lebensdauer bestehender Anlagen weniger Kapital und sei weniger energieintensiv als der Bau neuer Anlagen, so die Reederei.

Wärtsilä und Eidesvik sind auch Partner in dem von der EU finanzierten ShipFC-Projekt zur Ausrüstung eines Plattformversorgungsschiffs, der »Viking Energy«, mit einer 2-MW-Brennstoffzelle, die mit grünem Ammoniak betrieben wird. Die Installation ist für Ende 2023 geplant.

Dieses Projekt zur Umrüstung auf Ammoniak steht auch im Zusammenhang mit einem der laufenden Arbeitsbereiche des von Wärtsilä geleiteten ZEEDS-Projekts (Zero Emissions Energy Distribution at Sea), das auf die Entwicklung ammoniakbetriebener Neubauten und die Umrüstung geeigneter vorhandener Schiffe abzielt.