Am Chartermarkt herrscht weiter ein Mangel an Tonnage, die Raten bleiben hoch. Auch leichte Schwankungen auf der Frachtseite deuten keine absehbare Marktabschwächung an.[ds_preview]
Der World Container Index von Drewry sank in der vergangenen Woche um 2,3 % auf 9.900,25 $ pro 40-Fuß-Container, liegt damit aber immer noch 283 % höher als vor einem Jahr. Am stärksten fielen die Frachtraten von Shanghai nach New York (-7 %) oder 1.085 $ auf 14.025 $. Der Freightos Baltic Index (FBX) stieg nach einem leichten Abwärtstrend gegenüber der Vorwoche wie der an, von 9.949 $ auf 10.396 $. Der Shanghai Containerized Freight Index (SCFI) hielt sich mit 4588,07 Punkten nahezu stabil.
Weil auch die Chartermärkte in der vergangenen Woche keine Zuwächse verzeichnen konnten, könnte man verleitet sein, an ein Ende der Hausse zu denken. Der Howe Robinson Container Idex (HRCI) verzeichnete zuletzt keine Veränderung gegenüber der Vorwoche, wobei alle 18 erfassten Größenklassen unverändert blieben und der Index bei 4.821 Punkten stehen blieb. Ein Makler verweist jedoch darauf, dass die Probleme, die den Markt an diesen Punkt gebracht haben, noch lange nicht gelöst sind.
Auf der Seite der Frachtnachfrage könnten die Energieprobleme in China und dadurch bedingte Produktionskürzungen für einen Dämpfer sorgen. Marktbeobachter glauben aber nur an einen kurzzeitigen Effekt, der den nächsten Nachfrageschub allenfalls herauszuzögern vermag.
Der Charter-Markt wird von kleinen Feeder-Schiffen beherrscht, was das Volumen der Abschlüsse angeht. In Europa hält der Mangel an Liquidität den Markt in Schach. Allerdings scheuen nun aber auch Logistikunternehmen vor den großvolumigen Abschlüssen zurück, die in letzter Zeit zu beobachten waren. Selbst bei der sehr begehrten Post-Panamax-Tonnage soll es mittlerweile zu schwächeren Abschlüssen kommen.