HHLA
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Umsatz und Ergebnis des Hamburger Terminalbetreibers HHLA sind dank temporären Effekten stark angestiegen. Der Containerumschlag legte zwischen Januar und September 2021 leicht zu.[ds_preview]

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres eine starke Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Positiv wirkten sich insbesondere der temporär starke Anstieg der Lagergelderlöse als Folge einer längeren Verweildauer von Containern auf den Hamburger Terminals der HHLA aus. Ursache dafür sind die anhaltend gestörten globalen Lieferketten. Darüber hinaus profitierte die HHLA von einem starken Anstieg der Containertransportmengen. Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 51,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 162,1 Mio. €. Im Teilkonzern Immobilien stieg das Betriebsergebnis (EBIT) trotz leicht rückläufigen Umsatzerlösen leicht an. In Summe stiegen die Umsatzerlöse des HHLA-Konzerns im Mitteilungszeitraum um 12,4 % auf 1.078,9 Mio. € (im Vorjahr: 959,9 Mio. €).

Angesichts der anhaltenden, teilweise massiven Schiffsverspätungen sagt Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: »Wir sind darauf eingestellt, dass die Beeinträchtigungen noch bis in das Jahr 2022 andauern werden. Eine genaue Prognose, wann sich die Lieferketten wieder normalisieren werden, ist angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie sowie witterungsbedingter Einflüsse nicht möglich.«

Hafenlogistik mit Umsatzplus

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik verzeichnete in den ersten neun Monaten einen Umsatzanstieg um 12,8 % auf 1.057,5 Mio. € (im Vorjahr: 937,4 Mio. €). Das operative Ergebnis (EBIT) stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 56,7 % auf 151,3 Mio. € an (im Vorjahr: 96,6 Mio. €). Die EBIT-Marge erhöhte sich um 4,0 Prozentpunkte auf 14,3 %.

Im Segment Container stieg die Umschlagmenge an den HHLA-Containerterminals leicht um 1,6 % auf 5.165.000 TEU (im Vorjahr: 5.086.000 TEU). Das Umschlagvolumen der drei Hamburger Terminals lag mit 4.712.000 TEU um 1,3 % über dem Vergleichswert des Vorjahres (4.654.000 TEU). Zur positiven Entwicklung trugen maßgeblich die Fahrtgebiete Fernost, Nord- und Südamerika bei. Der Gewinn eines zusätzlichen Zubringerdienstes  für den Ostseeraum im dritten Quartal trug dazu bei, dass die Mengen in den Zubringerverkehren im Berichtszeitraum im Vergleich zum Vorjahr ein geringfügiges Wachstum ausweisen. Die Feederquote am wasserseitigen Umschlag lag im Betrachtungszeitraum mit 20,0 % auf dem Niveau des Vorjahres.

Die internationalen Containerterminals in Odessa und Tallinn verzeichneten einen moderaten Anstieg im Umschlagvolumen von 4,8 % auf 453.000 TEU (im Vorjahr: 432.000 TEU) und liegen damit wieder auf dem Vorpandemieniveau von 2019. Am jüngsten Containerterminal des HHLA-Netzwerkes in Triest wurden in den ersten neun Monaten 2021 noch keine Containerschiffe, sondern nur RoRo-Schiffe abgefertigt.

Die Umsatzerlöse im Segment erhöhten sich in den ersten drei Quartalen 2021 gegenüber dem Vorjahr um 13,1 % auf 620,0 Mio. € (im Vorjahr: 548,4 Mio. €). Der leichte Mengenzuwachs von 1,6 % wurde durch den Anstieg der Durchschnittserlöse stark übertroffen. Die Erlöse je wasserseitig umgeschlagenem Container stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,0 % an. Ursache hierfür ist ein temporär starker Anstieg der Lagergelder aufgrund anhaltender Schiffsverspätungen. Vor diesem Hintergrund erhöhte sich das Betriebsergebnis (EBIT) trotz gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegenen Mehraufwendungen als Folge der erhöhten Lagerlast um 57,2 % auf 107,9 Mio. € (im Vorjahr: 68,7 Mio. €). Die EBIT-Marge stieg um 4,9 Prozentpunkte auf 17,4 %.

Intermodalverkehr wächst

Im Segment Intermodal stieg der Containertransport um 11,1 % auf 1.254.000 TEU (im Vorjahr: 1.129.000 TEU). Dabei profitierten die Bahntransporte weiterhin stärker von der im zweiten Halbjahr 2020 einsetzenden Erholung des Ladungsaufkommens als die Straßentransporte. Die Bahntransporte stiegen im Vergleich zum Vorjahr um beachtliche 14 % auf 1.021.000 TEU (im Vorjahr: 895.000 TEU), wobei sich der Anstieg im isolierten dritten Quartal durch die bereits starke Mengenerholung im Vorjahresvergleichsquartal abschwächte. Das in den ersten neun Monaten erzielte Mengenwachstum war breit diversifiziert. Die Straßentransporte lagen in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld mit einer Transportmenge von 233.000 TEU auf dem Niveau des Vorjahres (im Vorjahr: 234.000 TEU).

Die Umsatzerlöse lagen mit 383,2 Mio. € um 9,9 % über dem Vorjahreswert (348,7 Mio. €). Gleichwohl blieb der Anstieg hinter der Entwicklung der Transportmenge zurück. Obwohl der vorteilhafte Bahnanteil am Gesamtaufkommen der HHLA-Intermodaltransporte von 79,3 % auf 81,4 % gesteigert werden konnte, verringerten sich die durchschnittlichen Um-satzerlöse je TEU aufgrund einer veränderten Struktur der Ladungsströme.

Vor dem Hintergrund der positiven Mengen- und Umsatzentwicklung stieg das Betriebsergebnis (EBIT) im Mitteilungszeitraum um 27,5 % auf 79,5 Mio. € (im Vorjahr: 62,4 Mio. €). Hierin enthalten ist eine im dritten Quartal 2021 rückwirkend gewährte höhere Trassenpreisförderung in Höhe von rund 11 Mio. €.

Ausblick für 2021 angehoben

Die HHLA hat zuletzt im Rahmen einer Ad-hoc-Mitteilung am 20. Oktober 2021 ihre Umsatz- und EBIT-Erwartung für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Wesentlich für die Anpassung der Jahresprognose waren außerordentliche, nicht nachhaltige Ergebniseffekte im Teilkonzern Hafenlogistik. Für den Teilkonzern Hafenlogistik wird unverändert mit einem moderaten Anstieg im Containerumschlag sowie einem deutlichen Anstieg beim Containertransport im Vergleich zum Vorjahr gerechnet. Die HHLA geht nunmehr für das Geschäftsjahr 2021 von Umsatzerlösen im Bereich von 1.410 Mio. € aus (vormals: »deutlicher Anstieg gegenüber Vorjahr«). Die Prognose für das Betriebsergebnis (EBIT) im Teilkonzern Hafenlogistik wird vor dem Hintergrund der genannten außerordentlichen Ergebniseffekte für das laufende Jahr angehoben und bewegt sich im Bereich von 190 Mio. € (vormals: »in der Bandbreite von 140 bis 165 Mio. €«).

Auf Konzernebene wird mit einem starken Umsatzanstieg gegenüber Vorjahr gerechnet. Die Umsatzerlöse werden im Bereich von 1.450 Mio. € erwartet. Die Prognose für das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) wurde entsprechend der positiven Entwicklung im Teilkonzern Hafenlogistik angehoben. Sie liegt nun im Bereich von 205 Mio. € (vormals: »in der Bandbreite von 153 bis 178 Mio. €«).

Die anhaltenden Störungen der globalen Lieferketten haben nach Angaben des Terminslbetreibers im laufenden Geschäftsjahr zur Folge, dass sich für das Geschäftsjahr 2021 geplante Anlagenzugänge für Investitionen in den Segmenten Container und Intermodal in das Jahr 2022 verzögern werden. Für das Jahr 2021 wird nunmehr auf Konzernebene von Investitionen im Bereich von 200 Mio. € (vormals: 250 bis 280 Mio. €) ausgegangen. Davon entfallen rund 175 Mio. € auf den Teilkonzern Hafenlogistik (vormals: 220 bis 250 Mio. €).