Print Friendly, PDF & Email

Die lange schwer angeschlagene Container-Reederei PIL, die Nr. 12 der Welt, ist ihre Schulden los. Geholfen haben die starken Märkte.[ds_preview]

Die Pacific International Lines hat angekündigt, dass sie ihre Umschuldung bereits bis zum Ende dieses Jahres abschließen wird. Es geht um Rückzahlungen in Höhe von 1 Mrd. $.

Die in Singapur beheimatete PIL, die kurz vor dem finanziellen Kollaps stand, war im vergangenen Jahr von Heliconia Capital Management, einem Teil des Staatsfonds Temasek Holdings, mit einem Kapitalnachschuss von mehreren Hundert Millionen Dollar gerettet worden.

Im März hatten die Gläubiger dem Sanierungsplan zugestimmt, der ein Vergleichsverfahren mit den Kreditgebern sowie ein Moratorium vorsah, das die Reederei vier Monate lang vor Forderungen bzw. juristischen Schritten bewahrte.

»PIL ist jetzt ein gut kapitalisiertes Unternehmen mit einer soliden Finanzstruktur und wird künftig die zyklischen Schwankungen der Branche abfedern können«, erklärte das Unternehmen. Daher könnten die Gläubiger schneller als ursprünglich geplant ausgezahlt werden.

Die von SS Teo geführte Reederei ist wie die israelische ZIM eine der wenigen Linienreedereien, die nicht Teil einer der drei großen Allianzen ist. Die Probleme hatten schon vor der Corona-Pandemie bestanden, hatten sich seither aber verschärft.

In Reaktion auf die Krise hatte sich PIL komplett aus dem Transpazifik-Geschäft zurückgezogen und den Anteil an der Pacific Direct Line (PDL) in Höhe von 60% abgestoßen. Singamas, die Containerfertigung von PIL, war bereits im Sommer 2019 für 565 Mio. $ an die Cosco Shipping Financial Holdings verkauft worden.

Gleichzeitig wurde die Flotte erheblich verkleinert, indem Charterschiffe an die Eigner zurückgeliefert und diverse eigene Einheiten verkauft wurden. Das betraf neben etlichen Containerschiffen, unter anderem an Wan Hai und Seaspan, auch ein Quintett von MPP-Frachtern, die von Briese (Leer) übernommen worden waren. Alphaliner gibt die Kapazität der Containerflotte jetzt noch mit 264.000 TEU an. Vor der Krise waren es 400.000 TEU.