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Der Hamburger Tankerbetreiber John T. Essberger lässt aktuell vier Chemikalientanker bei der chinesischen Werft Dingheng bauen. Ausgerüstet werden diese mit einen HyProp-Eco-System von MAN Energy Solutions.[ds_preview]

Die Dingheng-Werft, ein Tochterunternehmen der staatlichen chinesischen China Merchants Jinling Shipyard (CMJL), hat bei MAN eine integrierte HyProp ECO-Antriebslösung für vier 6.600 t -Edelstahl-Chemikalientankern mit Dual-Fuel-Antrieb bestellt. Der Auftrag umfasst Optionen für vier weitere Schiffe. Die bereits beauftragten Einheiten sollen ab Mitte 2023 ausgeliefert werden.

Der Lieferumfang von MAN Energy Solutions für jedes der nach der finnisch/schwedischen Eisklasse 1A zertifizierten Schiffe umfasst:

  • Ein MAN 6L35/44DF-Antriebssystem (diesel-/gas-elektrisch) mit GVU und Betriebseinrichtungen
  • Ein Renk-Getriebe RSVL-1100 mit Primär-PTO/PTH/PTI
  • Ein MAN Alpha CP-Antriebssystem mit AT 3000-Antriebssteuerung
  • Ein integriertes elektrisches System MAN HyProp ECO-AKA bestehend aus Wellenmaschine, Frequenzumrichter, Bugstrahlrudermotor und zugehöriger AC-Schalttafel, das maßgeschneiderte Betriebsarten ermöglicht.

Zusammenarbeit mit Kanadiern

Mit dem Auftrag wird eine Flottenerneuerung durch Neubauten angestrebt, mit der die Energieeffizienz um 30% gesteigert werden kann. Die neuen Schiffe werden von E&S Tankers, einem Joint Venture von Essberger und Stolt Nielsen, betrieben. John T. Essberger kündigte im Jahr 2020 erhebliche Investitionen in eine neue Flotte moderner Schiffe an, die in folgenden Kernbereichen des Unternehmens eingesetzt werden sollen: Nordwesteuropa, Baltikum und Mittelmeerraum.

Systemmerkmale

Das HyProp ECO-System von Essberger umfasst eine maßgeschneiderte Lösung, bei der die elektrische Ausrüstung auf Effizienz und Flexibilität ausgerichtet ist. Kernkomponenten wie die Umrichtereinheit sind so konzipiert, dass sie mehrfach genutzt werden können, beispielsweise für den Nebenabtrieb (PTO), wenn der Propeller auf der Kombinatorkurve läuft, aber auch für den Antrieb des Bugstrahlruders oder die Versorgung des Schiffs mit Landstrom. Das System verfügt über einen Notantriebsmodus, bei dem der gleiche Umrichter wie beim PTH-Starter verwendet wird. Dieses durchdachte Layout ermöglicht es, alle Komponenten so klein wie möglich zu halten. Integrierte Bypässe vermeiden ferner Verluste in der Leistungselektronik, wenn diese nicht genutzt wird.

Die neuen Schiffe werden hinsichtlich des Rumpfdesigns und der Ausrüstung optimiert. Dies soll zu einer erheblich verbesserten Energieeffizienz von mindestens 30% führen. Außerdem können sie während Umschlagarbeiten einen Landstromanschluss nutzen.

Das Neubauprojekt wird im Rahmen der Umsetzung der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie (MKS) der Bundesregierung vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.