mtu, Methanol
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Rolls-Royce Power Systems will möglichst schnell mtu-Motoren für die Verwendung mit Methanol entwickeln. Auch andere nachhaltige Lösungen sind in der Entwicklung.[ds_preview]

Die neuen schnelllaufenden Viertaktmotoren, die auf bewährten mtu-Technologien beruhen, sollen Kunden möglichst schnell zum Einsatz in kommerziellen Schiffen und Yachten zur Verfügung stehen, sagt jetzt Denise Kurtulus, Vice President Global Marine bei Rolls-Royce Power Systems. »Mit der Neuentwicklung von mtu-Methanol-Motoren wollen wir als Pioniere in der Schifffahrtsbranche vorangehen.«

Methanol biete eine Reihe von Vorzügen, um die Schifffahrt klimaneutral zu bekommen. Der Kraftstoff könne CO2-neutral im sogenannten Power-to-X-Prozess hergestellt werden, bei dem Kohlendioxid aus der Luft gebunden wird. Die Energiedichte von Methanol sei im Vergleich zu anderen nachhaltigen Kraftstoffen hoch, es lasse sich dank seines flüssigen Zustands bei Umgebungstemperaturen einfach lagern und tanken – vorhandene Infrastruktur kann in vielen Fällen weiter genutzt werden.

Im Gegensatz zu Ammoniak ist Methanol nicht hoch toxisch und umweltverträglich. Die Verbrennung von Methanol in einem reinen Methanol-Motor kann klimaneutral mit deutlich reduzierten Stickoxid-Emissionen erfolgen, somit kann auf eine komplexe SCR-Abgasnachbehandlung verzichtet werden. Methanol-Tanks können im Schiff flexibel angeordnet werden und erfordern deutlich geringere Sicherheitsmaßnahmen im Vergleich zu Wasserstoff oder Ammoniak. »Neben den Sicherheitsaspekten und der geringeren Komplexität sind die niedrigeren Investitionskosten für Nutzer ein weiterer Vorteil des Methanol-Tanksystems«, sagt Kurtulus.

Methanol können nicht nur in als Kraftstoff für Verbrennungsmotoren genutzt werden, sondern auch in Verbindung mit emissionsfreien Brennstoffzellen: Mithilfe eines Reformers lasse sich aus Methanol Wasserstoff erzeugen, der dann in Brennstoffzellen zur Stromerzeugung dienen kann.

Rolls-Royce will ab 2023 seine 2000er- und 4000er-mtu-Motorenbaureihen für nachhaltige Kraftstoffe wie synthetischen Diesel (Biokraftstoffe der zweiten Generation oder E-Diesel) freigeben. Smart-ship-Lösungen, die den teil- und vollautonomen Betrieb von Schiffen ermöglichen, sollen ebenfalls helfen, CO2-Emissionen zu verringern.

Die Methanol-Initiative und weitere Entwicklungen sind Teil des Nachhaltigkeitsprogramms »Net Zero at Power Systems« von Rolls-Royce Power Systems, mit dem das Unternehmen konkrete Schritte hin zu klimaneutralen Lösungen für alle seine Anwendungen unternimmt. Dabei setzt das Unternehmen auf mehrere Technologieansätze. »Es wird auf dem Weg zur Klimaneutralität nicht die eine Technologie und den einen Kraftstoff geben, die für alle Einsätze die beste Lösung sind, sondern vielmehr ein Nebeneinander«, so Daniel Chatterjee, Director Technology Management & Regulatory Affairs bei Rolls-Royce Power Systems.