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Die »2M«-Allianz von Maersk und MSC dünnt ihr Linienangebot von Asien nach Nordeuropa weiter aus. Zwei von sechs Diensten laufen nur noch zwei Häfen an.[ds_preview]

Betroffen ist unter anderem der »AE55/Griffin-Dienst, der ab Januar an der Nordrange mit den eingesetzten Schiffen (14,000-23,800 TEU) nur noch in Felixstowe und Le Havre festmacht. Die elf Schiffe (13.100-23.800 TEU) im »AE1/Shogun«-Umlauf laden und löschen dann vorerst nur noch in Rotterdam und Bremerhaven.

Laut einer Analyse des Branchendienstes Alphaliner ist die Zahl der wöchentlichen Hafenanläufe auf der wichtigen Handelsroute zwischen Fernost und Europa in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich gesunken. Auf der anderen Seite der Lieferkette sind die chinesischen Häfen Yantian und Schanghai betroffen.

In Schanghai als dem wichtigsten Ausgangshafen in China gab es 2016 noch 20 wöchentliche Anläufe der damals bestehenden 19 Fernost-Europa-Dienste. Im kommenden Jahr 2022 sind es dagegen nur noch fünf Dienste von »2M« sowie sechs der konkurrierenden »Ocean Alliance« um CMA CGM und zwei von »THE Alliance« um Hapag-Lloyd, insgesamt also 15.

Bei Blick auf die einzelnen Häfen zeigt sich, dass Felixstowe besonders betroffen ist – aus ehemals zehn werden vier Anläufe. London-Gateway hat zwei Fernost-Loops verloren, in Southampton hat sich Zahl von sechs auf drei halbiert. Auch Rotterdam und Bremerhaven werden nur noch von der Hälfte der sechs 2M-Loops angelaufen, in Antwerpen sind es zwei Dienste und in Hamburg sogar nur noch einer.

Als Hauptgrund für die Reduzierung und eine Volumenkonzentration auf bestimmte Dienste nennt Maersk demnach die Engpässe in den Häfen der Nordrange. Jede Verspätung/Verzögerung führe zu einem »Welleneffekt« mit immer größeren Abweichungen zum Fahrplan, heißt es.

Auch Hapag-Lloyd als größte Reederei im Verbund »THE Alliance« hat den Angaben zufolge bereits angekündigt, die »Komplexität« im Liniennetzwerk herunterfahren und sich auf bestimmte strategische Hubs konzentrieren zu wollen. Davon könnte wiederum Wilhelmshaven profitieren, wo die Hamburger erst vor wenigen Monaten die Anteile von APM Terminals übernommen hatten. Die bestellten 23.000-TEU-Neubauten werden, so viel steht schon fest, wegen der Revierbeschränkungen den Tiefwasserhafen an der Jade statt Hamburg ansteuern.

Die verringerte Zahl von Schiffen führe allerdings nicht automatisch zu einem Rückgang des Umschlagvolumens, schreibt Alphaliner weiter. Denn im Gegenzug sei spätestens mit der Einführung der Megamax-Frachter die Größe der eingesetzten Containerschiffe auf den Fernost-Routen deutlich gewachsen. Dadurch können jetzt Transportmengen auf einzelnen Diensten gebündelt werden, heißt es.