Nach Containerschiffen und dem Einstieg bei Gram Car Carriers investiert die Reedereigruppe der Familie Bunnemann jetzt in Produktentanker.[ds_preview]
Bei Hyundai Vietnam Shipbuilding sind jetzt über Asiatic Lloyd, den Reederei-Zweig in Singapur, zwei Produktentanker (50.000 tdw) bestellt sowie zwei Optionen vereinbart worden. Die Neubauten sollten ursprünglich für einen andere Reederei gebaut werden und werden deshalb bereits im kommenden Jahr fertig. Die Dual-Fuel-Einheiten könnten mit LNG oder später mit Ammoniak oder Methanol fahren. Wert des Auftrags: 156 Mio. $.
Erneuerung der Flotte
Nicolaus Bunnemann, der aus Hamburg heraus (Atlantic Lloyd) gemeinsam mit seinem Bruder Friedrich in Singapur (Asiatic Lloyd) die Reedereigruppe führt, erklärt die Investition mit der gewollten Diversifizierung der Aktivitäten. Gegründet zunächst für Containerschiffe von der Feeder- bis zur Post-Panamax-Größe, waren in den vergangenen Jahren zuerst fünf Bulker und danach mehrere ältere Tanker am Secondhand-Markt gekauft worden.
»Die vorhandenen MR-Tanker kommen in die Jahre, auch wir müssen die Flotte erneuern«, sagt Nicolaus Bunnemann. Er spricht von einer günstigen Gelegenheit, die Flotte zu ergänzen, auch die schnelle Ablieferung sei ein wichtiges Kriterium. »Wir glauben, es ist der richtige Zeitpunkt dafür.«
Asiatic Lloyd besitzt derzeit die drei MR-Tanker »Harrier Bay« (Baujahr 2009, 48.000 tdw), »Eagle Bay« (Baujahr 2008) und »Falcon Bay« (Baujahr 2009, beide 47.147 tdw). Sie alle werden von externen Shipmanagern bereedert. Eines der Schiffe ist langfristig an einen Ölkonzern verchartert, die beiden anderen fahren in Pools von Hafnia und Maersk Tankers. Dazu kommen drei Aframax-LR2-Tanker mit 115.300 tdw – die »Pioneer Bay« und die »Polaris Bay« (beide von 2008) sowie die »Poseidon Bay« (2009).
Einstieg bei Gram Car Carriers
Erst vor wenigen Tagen hatte Atlantic/Asiatic Lloyd mit dem Einstieg bei Gram Car Carriers den Einstieg in ein völlig neues Geschäft vollzogen. Im Rahmen einer Aktienplatzierung an der Börse in Oslo hat die AL Maritime Holding der Bunnemann-Familie Anteile für insgesamt 12 Mio. $ erworben. »Wir beobachten dieses Segment schon seit mehreren Jahren«, berichtet Bunnemann. Da der Markt auf Eigner- wie auch auf der Charterseite konsolidiert sei, habe sich eine Chance geboten, zu investieren ohne eigene Schiffe kaufen zu müssen.
Für ihre Containersparte hat die AL-Gruppe dagegen ebenfalls Neubauten bestellt. Vier »Ammoniak«-fähige Neo-Panamax-Einheiten mit 7.100 TEU werden zu 70 Mio. $ je Schiff bei Dalian Shipbuilding in China gebaut. Das Quartett soll unter anderem die drei älteren Panamax-Schiffe »ALS Juno«, »ALS Ceres« und »ALS Fauna« ersetzen, die im vergangenen Jahr an die israelische Linienreederei ZIM verkauft wurden. »Die Containerschifffahrt bleibt das Rückgrat unserer Reederei«, so Bunnemann.