Nordost, Zuwachs, MV Werften Warnemünde
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Die insolventen MV Werften und die Gewerkschaft IG Metall haben nun einen Ergänzungstarifvertrag finalisiert. Damit rückt die Umsetzung einer Transfergesellschaft näher.[ds_preview]

Der zwischen der IG Metall und den MV Werften abgeschlossene Transfer- und Sozialtarifvertrag vom Juni 2021 muss aufgrund der voraussichtlich zum 1. März 2022 anstehenden Insolvenzeröffnung angepasst werden. Ein Ergänzungstarifvertrag wurde gestern finalisiert und heute den Beschäftigten in einer Videokonferenz vorgestellt.

Darüber hinaus sei auch eine Vereinbarung zur Umsetzung der notwendigen Maßnahmen getroffen worden, teilt der vorläufige Insolvenzverwalter Christoph Morgen mit. Damit seien die ersten Schritte zur weiteren Umsetzung der Transfergesellschaft Küste für fast 2.000 Beschäftigte der MW Werften geschafft.

»Die MV Werften werden nun vorsorglich für alle anspruchsberechtigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zweitägige Profilingmaßnahmen gemäß § 110 SGB III durchführen. Diese bilden die Voraussetzung, damit die Mitarbeitenden in die Transfergesellschaft Küste wechseln und dort an Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen können«, heißt es. Die Finanzierung dieser Maßnahmen werde vom vorläufigen Insolvenzverwalter gesichert, die vorläufigen Gläubigerausschüsse hätten bereits ihre Zustimmung erteilt.

Aktuell steht der Wechsel der Beschäftigten in die Transfergesellschaft Küste noch unter einem Finanzierungsvorbehalt. Außerdem sind Verhandlungen mit dem Betriebsrat zu führen. Zusätzlich zur Finanzierung durch die einzelnen Gesellschaften der MV Werften strebt der vorläufige Insolvenzverwalter an, finanzielle Unterstützung durch das Land Mecklenburg-Vorpommern in Form von Darlehensmitteln zu erhalten. Die Gespräche darüber laufen den Angaben zufolge bereits.

Bis auf das unvollendete Kreuzfahrtschiff »Global 1« in Wismar haben die Werftstandorte derzeit keine Beschäftigung. Um die Standorte und Arbeitsplätze zu erhalten, geht es nun neben dem Verkauf des Schiffs auch um dessen Weiterbau und um neue Eigner- und Geschäftsmodelle für die MV Werften.