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Die europäische Agentur für maritime Sicherheit EMSA kooperiert künftig mit den Marine-Missionen »Atalanta« vor Somalia und »Irini« vor Libyen, um die Überwachung von Seegebieten besser koordinieren zu können.[ds_preview]

Dazu wurde jetzt ein entsprechendes Abkommen mit den EU-Marinemissionen unterzeichnet. Es soll die Lagebeobachtung und Wahrnehmung bei Operationen in Somalia und Libyen verbessern.

Die Operation Atalanta zielt auf die Bekämpfung der Piraterie und den Schutz gefährdeter Schiffe und humanitärer Transporte vor der Küste Somalias ab, während die Operation Irini darauf abzielt, das UN-Waffenembargo gegen Libyen durchzusetzen und so zum Friedensprozess des Landes beizutragen.

Durch die Zusammenarbeit mit der EMSA in den Bereichen der maritimen Sicherheit und Überwachung können mehrere Quellen schiffsspezifischer Informationen und Positionsdaten kombiniert werden, um die Optionen der EU-Marinekräfte an besonders gefährlichen und sensiblen Orten zu verbessern. Die von der EMSA geleistete Unterstützung erfolgt im Rahmen der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU, heißt es in einer Mitteilung zur Kooperation.

Aktivität vor Somalia

Die EMSA unterstützt die Operation »Atalanta« seit April 2011, als die Piraterie vor der Küste Somalias ihren Höhepunkt erreichte. Anfang letzten Jahres wurde das Mandat nicht nur verlängert, sondern auch um Maßnahmen gegen illegale Aktivitäten auf See erweitert, wie die Umsetzung des Waffenembargos gegen Somalia, die Überwachung des Waffenhandels und die Bekämpfung von Rauschgift. Die in Lissabon ansässige EMSA gewährt der Mission nun Zugang zu einer integrierten Lösung für die Überwachung des Seeverkehrs, die die Möglichkeit bietet, Schiffspositionsdaten, zentrale Referenzdatenbanken und Erdbeobachtungsprodukte abzurufen. Diese Daten werden mit den Atalanta-Daten – wie dem Risikoniveau von Schiffen auf der Grundlage von Gefährdungsbeurteilungen – verknüpft, so dass ein speziell zugeschnittenes Bild der maritimen Überwachung entsteht.

Aktivität im Mittelmeer

Die Mittelmeer-Operation »Irini« begann am 31. März 2020 mit der Kernaufgabe, das UN-Waffenembargo gegen Libyen mit Hilfe von Luft-, Satelliten- und Seemitteln umzusetzen. Sie löst die Operation »Sophia« ab, hat aber ein neues Mandat. Während die EMSA der Mission bereits seit 2015 AIS-Satellitendaten zur Verfügung stellt, ermöglicht das neue Kooperationsabkommen den Zugang zur Plattform der »Integrierten Maritimen Dienste« und insbesondere zu den ABM-Fähigkeiten (Automated Behaviour Monitoring). Diese Dienste sollen helfen den Marine-Vertretern helfen, »die libyschen Häfen genau im Auge zu behalten, den Seeverkehr in dem Gebiet zu überwachen und bestimmte Schiffe aufgrund von verdächtigem Verhalten, das vom ABM-Tool festgestellt wurde, gezielt zu kontrollieren«. Das Abkommen ist unbefristet, das Mandat der Operation »Irini« wird voraussichtlich bis zum 31. März 2023 laufen.