Die russischen Marineübungen beeinflussen aktuell die Handelsströme im Schwarzen Meer. Exporte von Getreide, Öl und LPG sind im Februar deutloich rückläufig.[ds_preview]
Ukrainische Behörden beklagen, dass die Anwesenheit von Kriegsschiffen das Befahren der wichtigen Handelsroute unmöglich mache . Während Schiffahrtsunternehmen bisher in ihrer Einschätzung zurückhaltender waren, zeigen nun Daten von VesselsValue eine sichtbare Auswirkung auf das Handelsvolumen.
Das Schwarze Meer ist eine wichtige Exportregion für Waren wie Rohöl, raffinierte Ölprodukte, Flüssiggas (LPG), Stahl, Getreide und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse. Die Ausfuhren von Trockenmassengütern verzeichneten einen besonders starken Januar. Im Februar sind die Dry-Bulk-Verschiffungen jedoch im Vergleich zum Vormonat um 44 % zurückgegangen. »Das sind etwa -15 % weniger als der Fünfjahresdurchschnitt für diese Jahreszeit und liegt am unteren Ende der Spanne 2017-2021«, heißt es in einem Bericht von VesselsValue.
Bei den Ölexporten sieht es sogar noch schlechter aus, obwohl hier noch weitere Faktoren eine Rolle spielen: Die asiatischen Raffinerien, die einen großen Teil der Kundenbasis ausmachen, melden eine allgemein schwache Nachfrage nach Rohöl aus der kaspischen Region. Die Ausfuhren im Januar waren erneut relativ umfangreich. Im Februar jedoch werden die Mengen nach Einschätzung von VesselsValueim Vergleich zum Vormonat um 45 % zurückgehen und um etwa 37 % unter dem Fünfjahresdurchschnitt für diese Jahreszeit liegen.
Die LPG-Mengen sind auch betroffen, aber nicht ganz so stark. Dazu gehören Ammoniak, das hauptsächlich für die Düngemittelherstellung verwendet wird, und andere chemische Gase. Bei den Schwarzmeerexporten zeichnet sich ein Rückgang von -27 % gegenüber dem Vormonat ab. Damit liegen sie etwa -24 % unter dem Fünfjahresdurchschnitt und am unteren Ende der Bandbreite für 2017-2021.
»Die Daten zeigen, dass der Handel aus dem Schwarzen Meer zumindest teilweise blockiert ist«, so das Fazit von VesselsValue.
