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»Kein gewöhnlicher Einsatz«, heißt es seitens der deutschen Marine: Anfang nächster Woche verlässt das Minentauchereinsatzboot »Bad Rappenau« seinen Heimathafen Kiel und macht sich auf den Weg nach Israel und ins Schwarze Meer.[ds_preview]

Das zum 3. Minensuchgeschwader gehörende Boot wird für die nächsten fünf Monate den deutschen Beitrag im Ständigen Minenabwehrverband 2 der NATO (SNMCMG 2 – Standing NATO Mine Countermeasures Group 2) stellen, wie heute bekannt gemacht wurde.

In Haifa (Israel) trifft sich die »Bad Rappenau« mit dem übrigen NATO-Verband treffen. Anschließend geht es Richtung Schwarzes Meer. »In der aktuellen und volatilen sicherheitspolitischen Lage werden wir die NATO an vorderster Front repräsentieren, ein Umstand, der allen Besatzungsmitgliedern bewusst ist und unser Handeln bestimmt«, sagte der Kommandant, Korvettenkapitän Jan Brodersen.

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»Bad Rappenau« (© PIZ Marine)

Das Minentauchereinsatzboot besucht auf seiner Fahrt neun Länder, elf Häfen und nimmt an fünf internationalen Manövern teil. Besonderheiten des Einsatzes seien der Hafenbesuch in Haifa und der Einsatz im Schwarzen Meer. »Auf beides freue ich mich besonders, bin mir aber auch der besonderen Herausforderungen bewusst«, so der 37-jährige Kommandant. Kurz nach der Kieler Woche, am 5. Juli, wird die »Bad Rappenau« wieder im Heimathafen zurückerwartet.

Einsatz für die NATO

Die SNMCMG 2 ist ganzjährig vor allem im Mittelmeer, aber auch in den angrenzenden Seegebieten unterwegs und trainiert alle Aspekte der Minenkampfführung. Sie ist mit Minenlegern und Minenabwehrschiffen sowie Führungs- und Versorgungsschiffen in ständiger Einsatzbereitschaft – darunter immer eines aus Deutschland. Wie die Standing NATO Mine Countermeasures Group 1 ist der Verband auf das Suchen und Bekämpfen von Seeminen ausgerichtet. Das beinhaltet auch, Munitionsaltlasten aus vergangenen Kriegen und Konflikten zu beseitigen.

Neben den Einsätzen, die vom Bundestag mandatiert sind, beteiligt sich die Deutsche Marine laufend an den vier multinationalen Flottenverbänden der NATO. Solche sogenannten anerkannten Missionen gehören zu Deutschlands Verpflichtungen gegenüber dem Bündnis auch in Friedenszeiten. Zu ihnen stellt die Marine permanent Schiffe und Boote ab.

Die Marineverbände gehören zur NATO Response Force; und in dieser Formation sind sie der Anteil der Seestreitkräfte an der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF), die permanent einsatzbereit ist.

Wie ihre Partner entsendet die Deutsche Marine nur Schiffe und Boote, die komplett ausgebildet und ausgerüstet sind. Um diese Einsatzbereitschaft auf einem hohen Niveau zu halten, nehmen die Maritime Groups an verschiedenen nationalen und internationalen Manövern teil. Diese Ausbildung gehört genauso zu den Aufgaben der Verbände wie die militärische Abschreckung oder, wenn nötig, Embargokontrollen, Such- und Rettungsoperationen sowie humanitäre Not- und Katastrophenhilfe.