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Die Reederei Asiatic Lloyd der Familie Bunnemann setzt für einen möglichst effizienten Einsatz ihrer 7.100-TEU-Neubauten auf eine umfangreiche Digitalisierung.[ds_preview]

Dafür wurde ein Vertrag mit dem norwegischen Konzern Kongsberg unterzeichnet, wie heute bekannt wurde. Die Zusammenarbeit mit der Tochter Kongsberg Digital (KDI) umfasst die Integration von dessen »Vessel Insight«-Lösung in die neuen Containerschiffe, »um Emissionen zu reduzieren und die Effizienz zu steigern.«

Im vergangenen Jahr hatte die Reeder-Familie Bunnemann insgesamt vier 7.100-TEU-Schiffe in China bestellt. Man sehe Schiffe dieser Größe als Nachfolger der klassischen Panamax-Einheiten als die künftigen »Arbeitspferde« in diversen regionalen wie auch in den Nord-Süd-Verkehren, hieß es seinerzeit aus der Gruppe Asiatic/Atlantic Lloyd. Bei dem Design sei besonderes Augenmerk auf Effizienz und den Einsatz von alternativen Kraftstoffen gelegt worden. Bei einer Länge von 255 m und einer Breite von 42,8 m sollen die neuen Frachter die Klassenbezeichnung »Ammonia Fuel Ready« erhalten.

Bunnemann Asiatic lloyd Sea Stallion
© Asiatic Lloyd

Im digitalen Bereich ist Vessel Insight eine Plattform für die Erfassung und Verbindung von Schiffsdaten mit der Cloud, die die Nutzung von Anwendungen über den »Kognifai Marketplace« von Kongsberg ermöglicht. »Mit Vessel Insight können Reeder die gesammelten Daten mit Hilfe von Anwendungen nutzen, um ihre Schiffe nachhaltiger zu machen, und die Daten nutzen, um einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Reedereien und Schiffen zu erlangen«, so die Norweger.

Digitalisierung gegen die Nachhaltigkeitslücke

Als Teil des Vessel Insight-Abos erhält Asiatic Lloyd einen sogenannten »Customer Success Manager«, der die Reederei bei der bestmöglichen Anwendung der Lösungen unterstützen soll. »Wir freuen uns darauf, die gesammelten Daten zu nutzen, um hochmoderne Systeme zur Überwachung der Schiffsleistung einzusetzen«, sagte Tonci Zdunic, Group Fleet Director bei Asiatic Lloyd Maritime.

Andreas Jagtøyen, Executive Vice President, KDI, sagte heute: »Die Digitalisierung wichtiger Arbeitsprozesse wird entscheidend sein, um die Nachhaltigkeitslücke in der maritimen Industrie zu verkleinern, und wir sind sehr erfreut und stolz, dass Asiatic Lloyd Maritime unseren Vessel Insight Service als wichtige Komponente ihrer digitalen Infrastruktur gewählt hat.«

Die vier Schiffe sollen ein Paket an Automationssystemen bekommen, das aus einem K-Chief Alarm Monitoring & Control System und einem AutoChief Propulsion Control System umfasst. In der Cloud hat der Reeder die Möglichkeit, auf die Schiffsdaten zuzugreifen, sie zu analysieren und zu visualisieren, auch über verschiedene Systeme von Drittanbietern.

Hohe Energieeffizienz

Auch im Schiffbau-Bereich setzt Asiatic Lloyd auf verschiedene Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, unter anderem an Rumpf, Ruder und Propellern sowie an Pumpen und durch elektrische Motoren, die die Energie- und Klimabilanz gegenüber herkömmlichen Designs deutlich verbessern sollen. Die Neubauten sollen nach Angaben der Reederei bei ihrer Ablieferung das derzeit beste verfügbare GHG-Rating »A« (Green House Gas Emissions) erhalten und den geringsten CO2-Ausstoß in ihrem Segment aufweisen. Sie erfüllen zudem den EEDI-Phase 3-Standard, der für Neubauten erst ab 2025 vorgeschrieben ist und die US-Abgasnorm Tier III für NOx-Emissionen. Das kompakte Eco-Design könne zudem etwa 70% mehr Ladung (homogen) befördern als die heutige Generation ähnlich großer Schiffe – und das bei ähnlichem Treibstoffverbrauch und geringere Schiffslänge, heißt es.