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Am Container-Chartermarkt werden nach einer kleinen Verschnaufpause wieder Premium-Raten gezahlt. CMA CGM legt für einen Asiatic-Lloyd-Panamax 120.000 $/Tag auf den Tisch.[ds_preview]

Zum Jahresende gibt es offenbar noch einmal eine kleine Rallye. Die Eigner habe fast die Wahl – hohe Abschlüsse im Spotgeschäft oder langfristige Beschäftigung mit Vorab-Verträgen bis ins zweite Quartal 2022 hinein. Letzteres gilt vor allem für Schiffe ab der Panamax-Größe aufwärts, aber auch die Betreiber von Feederschiffen können nicht klagen.

Im Kontor der Reederei Atlantic/Asiatic Lloyd der Familie Bunnemann dürften in der vergangenen Woche die Champagner-Korken geknallt haben. Für ihren Panamax »ALS Fauna«, ein 13 Jahre altes Schiff mit 4.275 TEU, zahlt CMA CGM für 3 Monate nicht weniger als 120.000 $/Tag im Fahrtgebiet Asien. Summa summarum 10,8 Mio. $ über die Laufzeit. Das ist eine Rate, die bisher eigentlich nur von den neuen Akteuren am Markt gezahlt wurde.

Sogar noch 10.000 $/Tag mehr gibt es für die »Seanergy Oakland« (Baujahr 2009, 4.253 TEU). Bevor der Panamax im kommenden Jahr eine Vier-Jahres-Charter für 42.000 $/Tag in Fernost bei ZIM antritt, hat sich Hapag-Lloyd den Frachter noch schnell für die kommenden 2-3 Monate zu 130.000 $/Tag gesichert, ebenfalls in Fernost.

 

Andere gemeldete Abschlüsse kommen da nicht ganz mit, bewegen sich aber auf einem mehr als auskömmlichen Niveau für ihre Besitzer. So erzielt die »AS Pamela« von MPC Container Ships (Baujahr 2009, 2.564 TEU) über 3 Jahre bei Cosco in Asien sehr ansehnliche 37.000 $/Tag. Sogar satte 65.000 $/Tag bekommt die von Klaveness betriebene »Ballenita« (Baujahr 2013, 2.550 TEU) für allerdings kurze 3 Monate bei der CU Lines, einem jener neuen Akteure am Markt.

Nachdem die Linien, allen voran MSC, verstärkt Secondhand-Tonnage gekauft hatten statt sie zu chartern, scheinen die Eigner mittlerweile ihre Schiffe angesichts der guten Cashflows eher behalten zu wollen. Darauf lassen die Verhandlungen über neue Verträge schließen, auch für kurze Laufzeiten.

Im Feeder-Segment gab es weniger Aktivitäten, nachdem es zuletzt sehr rege zuging und das Angebot an Tonnage jetzt eingeschränkt ist. In Asien fährt die moderne »Induro« (Baujahr 2020, 1.762 TEU) für 30 Monate zu 30.500 $/TEU bei der CU Lines. Für die kleinere »A Kou« (Baujahr 2007, 1.043 TEU) zahlt Macrocean 6 Monate lang 35.000 $/Tag.

Repräsentative Fixtures

Fixtures KW47-21
© HANSA

Der WCI von Drewry blieb zu Ende vergangener Woche stabil bei 9.186,39 $/FEU, liegt damit 224% höher als vor einem Jahr. Die Frachtraten zwischen Schanghai und Rotterdam stiegen um 1% bzw. 75 $ und erreichten 13.475 $/FEU. Nach New York sind es jetzt 13.230 $/FEU (+1%). Leicht abwärts ging es auf der Route Rotterdam–New York (-1%) auf 6.232 $/FEU.

Der FBX von Freightos konnte um 2% auf 9.351 $/FEU zulegen. Zuwächse von 3% gab es auf den Strecken zwischen Ostasien und den US-Häfen, retour geht es in gleichem Maße abwärts. Sogar um 11% legten die Westbound-Raten im Atlantik zu. Der SCFI notierte zuletzt bei 4602 Punkten leicht im Plus (+47). (KF)