Nach der Absage der Fusion mit Konecranes schwenkt der Cargohandling-Konzern Cargotec auf eine Verschlankung zurück.[ds_preview]
Erst gestern war bekannt geworden, dass die geplante Mega-Fusion mit Konecranes am Veto von Wettbewerbsbehörden gescheitert ist, heute legte der finnische Konzern mit neuen Plänen für die Zukunft nach. Der Vorstand habe beschlossen, die strategische Ausrichtung des Unternehmens neu zu fokussieren, um eine höhere finanzielle Leistung zu erzielen, heißt es in einer Mitteilung. Man wolle sich auf Nachhaltigkeit und Wachstum in den profitablen Kerngeschäften Hiab, Kalmar Mobile Solutions und dem horizontalen Transportgeschäft von Kalmar konzentrieren.
Zudem kommt erneut ein Verkauf der Tochter MacGregor ins Spiel – die Option liegt bereits seit längerem auf dem Tisch, wurde angesichts der Fusionsvorbereitungen aber zwischenzeitlich auf Eis gelegt. Man werde eine Bewertung »der strategischen Optionen für MacGregor einleiten, einschließlich eines möglichen Verkaufs des Geschäfts. Die Evaluierung umfasst den gesamten Geschäftsbereich, einschließlich des Handels-, Offshore- und Dienstleistungsgeschäfts«, heißt es heute.
Abschied von Kalmar-Hafenkranen
Cargotec will außerdem den Schwerpunkt von Kalmar auf mobile Lösungen verlagern und den Ausstieg aus dem Geschäft mit schweren Hafenkränen planen. Künftig soll Kalmar ökoeffiziente Umschlaggeräte und Lifecycle-Services in den Produktkategorien mobile Geräte, Portalhubwagen und Shuttle Carrier sowie Bromma Spreader anbieten. Das Geschäftsportfolio der Tochter Hiab soll unverändert bleiben, aber Cargotec plant, die Entwicklung der M&A-Pipeline von Hiab weiter zu beschleunigen.
Zusätzlich zu den oben genannten Maßnahmen kündigt der Konzern an, sein Betriebsmodell zu überprüfen, »um die neu ausgerichtete Gruppe zu unterstützen«. Die »Prioritäten der Kapitalallokation« für die kommenden zwölf Monate seien die Beschleunigung von Fusionen und Übernahmen, Investitionen in Forschung und Entwicklung in den Bereichen Elektrifizierung, Robotik und Digitalisierung sowie Cargotecs Klimaprogramm Mission Climate.
Basierend auf den Zahlen für 2021 hätten die künftig übrig bleibenden Kerngeschäftsbereiche einen Umsatz von 2,6 Mrd. € erzielt, was etwa 80% des Gesamtumsatzes von Cargotec entspricht. Die vergleichbare Betriebsgewinnmarge des Kerngeschäfts hätte 10,1% betragen, während die vergleichbare Betriebsgewinnmarge von Cargotec 7,0% beträgt. Der Serviceumsatz hätte 31% des Gesamtumsatzes des Kerngeschäfts ausgemacht.
»Unsere Vision bleibt bestehen, aber wir werden unsere Geschäfte weiter fokussieren. Das wird uns in die Lage versetzen, M&A- und F&E-Investitionen in unserem profitablen Kerngeschäft zu beschleunigen, und ich bin zuversichtlich, dass wir mit unserer neu ausgerichteten strategischen Ausrichtung gut positioniert sind, um das Wachstum in den Branchentrends Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung zu nutzen«, sagte Cargotec-CEO Mika Vehviläinen. Man Wir plane nun den Ausstieg oder prüfe strategische Optionen für die Projektgeschäfte, in denen das Unternehmen weniger erfolgreich war, so Vehviläinen weiter.