»COSCO Yantian« im Panamakanal
Photo: ACP
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Eine neue Gebührenstruktur soll die Zahl der Tarife für die Befahrung des Panamkananals von 430 auf weniger als 60 reduzieren.[ds_preview]

Die Panamakanalbehörde ACP plant eine neue, vereinfachte Gebührenstruktur, die den Kunden auch in den kommenden Jahren Preisstabilität bieten soll. »Die vorgeschlagenen Änderungen bieten den Kunden Vorhersehbarkeit, da die Tarife weit im Voraus festgelegt werden, so dass sie ihre Geschäftsentscheidungen entsprechend planen können«, heißt es.

Die Zahl der verschiedenen Tarife soll von 430 auf weniger als 60 reduziert werden, um den Kunden die Nutzung des Panamakanals zu vereinfachen. Die neuen Gebühren sollen vor allem auf den benutzten Schleusen und der Schiffsgröße basieren.

Zu den wesentlichen Anpassungen gehört die Ersetzung der Mautspannen durch Fest- und Kapazitätstarife. Die Gebühren werden sich aus zwei Komponenten zusammensetzen:
Einem festen Tarif pro Durchfahrt, der sich nach den benutzten Schleusen und der Schiffsgrößenkategorie (Regulars, Supers und Neopanamax) richtet und bis zum Jahr 2025 gelten wird. Für einige Schiffstypen und -größen werden diese Kategorien weiter unterteilt. Hinzu kommzt ein Kapazitätstarif für die einzelnen Schiffstypen und Größenkategorien, der den Wert der vom Kanal erbrachten Dienstleistung widerspiegelt.

Der Panamakanal senkt außerdem die komplexen Tarife für Schiffe im Ballast. Diese sollen einen Prozentsatz der regulären Gebühr für beladene Schiffe zahlen, unabhängig vom Marktsegment. Sondertarife für die Hin- und Rückfahrt von Containerschiffen und LNG-Tankern sollen schrittweise abgeschafft werden.

Geplant ist auch eine Modifizierung des Treueprogramms, das 2016 ins Leben gerufen worden war, um Anreize für die Umstellung auf die Neopanamax-Schleusen zu schaffen. Dies ist gelungen, da derzeit 55 % der Gesamttonnage durch diese Schleusen befördert werden. Der Kanal möchte das Treueprogramm für Containerschiffe vereinfachen, indem die Anzahl der Kategorien von sechs auf eine reduziert wird. Geplant ist eine einzige Stufe für Kunden, die mehr als 1,5 Mio. TEU pro Jahr umschlagen. Der Kanal sieht eine Schonfrist vor, während der die vereinfachte Version des Treueprogramms in den Jahren 2023 und 2024 in Kraft bleiben wird. Das Programm wird bis 2025 auslaufen.

Nach einer Bewertung und Analyse von Stellungnahmen und nach der Einarbeitung aller relevanten Änderungen in den Vorschlag muss das Kabinett der Republik Panama die Änderungen noch offiziell genehmigen. Umgesetzt werden sie dann schrittweise von Januar 2023 bis 2025.

Neben den vorgeschlagenen Änderungen an der Mautstruktur plant der Panamakanal Investitionen in Höhe von rund 2 Mrd. $ in Wasserbauprojekte. Weitere Investitionen sollen in die digitale Transformation, die Instandhaltung der Infrastruktur sowie in neue Infrastruktur und Ausrüstung fließen, um bis 2030 klimaneutral zu werden.