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Mehrere Monate wurde mit neuer Technologie untersucht, inwieweit sich das Verhalten von Seeleuten auf die Effizienz und den Verbrauch von Schiffen auswirken kann, jetzt hat Bernard Schulte Shipmanagement (BSM) erste positive Ergebnisse präsentiert.[ds_preview]

Im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsprojekts hatte das Hamburger Schifffahrtsunternehmen erstmals den Einfluss der Verhaltensänderung einzelner Seeleute auf den Kohlendioxidausstoß von ausgewählten Schiffen untersucht. Mit Hilfe der App des Clean-Tech-Start-ups Signol konnten »auf einzelnen Schiffen bemerkenswerte Reduzierungen des Bunkerverbrauchs festgestellt werden«, heißt es jetzt.

220412 Press Release BSM Signol
© Bernhard Schulte / Signol

Die Analyse wurde mithilfe einer Kombination von der Analyse von Schiffsbetriebsdaten mit modernster Verhaltenswissenschaft in einer von Signol entwickelten App durchgeführt. Während des Forschungsprojekts, das in der zweiten Jahreshälfte 2021 lief, wurden 60 Kapitäne und Chefingenieure auf 28 Schiffen eingeladen, auf freiwilliger Basis an der Studie teilzunehmen. Während dieser Zeit erhielt jeder Teilnehmer über die App individuelle Zielvorgaben. Jede Woche erhielten sie zudem Updates zu ihren persönlichen Fortschritten. »Durch eine Kombination aus fairen Zielvorgaben und positivem Feedback«, so die Partner, habe man einzelnen Kapitäne und Chefingenieure dazu angehalten, treibstoffsparende Praktiken einzuführen.

Jetzt heißt es, die Analyse der Pilotversuche habe vielversprechende Ergebnisse auf einzelnen Schiffen hervorgebracht, die durch weitere Tests überprüft werden müssen. »Das Projekt hat bewiesen, dass Seeleute dazu angehalten werden können, sich ihres individuellen Einflusses auf die großen Herausforderungen bewusst zu werden.«

Seeleute haben »wertvolle Rolle« bei der Dekarbonisierung

Nick Topham, Geschäftsführer von BSM Deutschland, sagte: »Ich bin mit dem Gesamtergebnis zufrieden, denn es hat unsere Hypothese bestätigt, dass Seeleute nicht nur wichtige Schlüsselkräfte sind, sondern auch eine wertvolle Rolle bei der Dekarbonisierung der Schifffahrtsindustrie spielen.« Langfristig könne dies einen großen Mehrwert darstellen.

Auch Niklas Körner, Investment Manager bei Innoport, zeigte sich zufrieden. Der Schulte-Konzern hatte über seinen Venture-Capital-Arm Innoport in Signol investiert. »Die ersten Ergebnisse sind sehr ermutigend. Es gibt noch viel zu verstehen, wie man Verhaltensänderungen am effektivsten für eine umweltfreundlichere Schifffahrt nutzen kann. Die Anwendung der Verhaltenswissenschaft auf den Schiffsbetrieb ist ein spannendes neues Feld für den Schulte-Konzern.«

Dan White, CEO und Mitbegründer von Signol, sagte: »Die menschliche Seite der betrieblichen Effizienz ist heute wohl ein entscheidender Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Diese Arbeit zeigt, wie wichtig Seeleute für unsere globalen Umweltziele sind und was passiert, wenn wir sie mit dem richtigen Feedback ausstatten.«