Containerflash, Chartermarkt, Container Flash

Angesichts wachsender Unsicherheiten und weiterer Störungen in den weltweiten Lieferketten bleiben die Linienreedereien in ihren Charteraktivitäten zurückhaltend.[ds_preview]

Makler haben aber nach einer Ruhephase wieder eine gewisse Belebung des Marktes festgestellt, insbesondere in den kleineren Segmenten. Charterer und Trampreeder scheinen sich zunehmend auf eine neue Balance zwischen Ratenhöhe und Laufzeit zu verständigen. Da Tonnage weiter begrenzt verfügbar ist, geben die Preise kaum nach.

 

So erzielt die »Tiger« (Baujahr 2005, 2.524 TEU) durchaus beachtliche 95.000 $/Tag für 3-4 Monate bei BAL in Fernost, nachdem das Schiff einige Zeit im Angebot war. Auch für Feeder-Tonnage werden gute Raten gezahlt. So bekommt die »Contship Oak« (Baujahr 2007, 1.118 TEU) von MSC in Mittelmeer für 26-28 Monate 24.000 $/Tag, die kleine »A Keiga« (Baujahr 2008, 706 TEU) holt sich sogar 30.000 $/Tag, allerdings nur für kurze 2-3 Monate für einen Einsatz im Intra-Asia-Verkehr.

Der vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) herausgegebene New ConTex gab zwar weiter nach und notiert bei 3.163 Punkten – ein Rückgang von -3,6% zur Vorwoche bzw. von -11,3 % zum Vormonat. Die langfristigen Fundamentaldaten sind laut VHBS allerdings weiter sehr positiv und es gibt Anzeichen, dass der Markt zu einer Aufwärtskurve zurückfindet.

Repräsentative Abschlüsse

Fixtures KW 17-22

© HANSAEine ähnliche Situation zeigt sich bei den Frachtraten. Die Kosten für den Containertransport sind seit Wochen rückläufig und haben inzwischen den niedrigsten Stand seit zehn Monaten (Juni 2021) erreicht. Saisonale Faktoren, weniger Exporte aus dem von Covid-19 betroffenen China und die Auswirkungen der Inflation auf die europäische Nachfrage haben dazu beigetragen.

Die Talsohle könnte jedoch jetzt bereits durchschritten sein. Zudem bemühen sich die Linien, ungeachtet der gegen sie gerichteten Untersuchungen von Wettbewerbsbehörden in den USA und in Europa, ihre Erlöse auf einem hohen Niveau zu halten. So haben wichtige Reedereien wie MSC oder CMA CGM bereits wieder Leerfahrten, also eine temporäre Verknappung ihres Angebots, angekündigt.

 

Der FBX von Freightos notiert bei 8.963 $/FEU und gab damit um weitere 2% nach. Die Transpazifik-Raten sind seit Mitte März um 5-7% gesunken, und die Asien-Europa-Raten sogar um fast 20% auf 10.836 $/FEU. Sobald Schanghai nach dem Lockdown zu einem störungsfreien Betrieb zurückkehrt, dürfte die Gütermenge wieder schlagartig anschnellen und die Transportkapazität mehr als auslasten, schätzen Experten. Die größten Einbußen gab es in der Vorwoche in den Fahrtgebieten Europa-Fernost (-7%) und im Transatlantik-Verkehr (-15%).

Der WCI von Drewry liegt trotz dem jüngsten Minus von 1,3% bei 7.768 $/FEU und somit immer noch 5.613 $ über dem Fünfjahresdurchschnitt (3.281 $/FEU) und mehr als 50% höher als in derselben Woche ides Vorjahres. (KF)