Ein Newcastlemax-Bulker der deutschen Reederei Oldendorff Carriers kann seinen EEDI-Effizienzwert dank Rotor-Segeln um fast 30% verbessern.[ds_preview]
Für den vom koreanischen Design-Büro Sdari entwickelten Prototypen des 210.00-tdw-Bulkers wurde von der Klassifikationsgesellschaft Lloyd’s Register (LR) bereits die grundsätzliche Zulassung erteilt, teilte der Rotor-Hersteller Anemoi mit. Die Rotoren wurden auf einem Oldendorff-Bulker erprobt.
Nach Berechnungen von LR sorgen sechs je 30 m hohe Rotorsegel von Anemoi dafür, dass der EEDI-Wert von 1,92 auf 1,37 sinkt (-29%). Bei vier der Anlagen sind es -23%. »Für uns ist das eine Möglichkeit, um unserem Ziel der Emissionsverringerung im Rahmen der ›Getting to Zero‹-Vorgaben näher zu kommen«, sagt Torsten Barenthin, Innovationsdirektor bei Oldendorff.
Die Zulassung von LR gilt auch für Anemois Schienensystem, bei dem sich die Segel quer über das Deck bewegen lassen, sowie für das Faltsegeldesign. Mit beiden Systemen soll gewährleistet werden, dass Lade- und Löschvorgänge möglichst nicht behindert werden.
Zu den weiteren Schiffen, die in das Entwicklungsprojekt von Anemoi mit Sdari und LR einbezogen sind, gehören ein 85.000-tdw-Bulker, ein Erzfrachter (VLOC), ein 114.000-tdw-Aframax-Tanker, ein 50.000-tdw-MR-Tanker und ein Rohöl-Tanker (VLCC).
Laut Nick Contopoulos, COO von Anemoi, ist der bestehende EEDI (Energy Efficiency Design Index) für Neubauten eine wichtige Triebkraft für die Installation von Rotorsegeln, einen weiteren Schub erwartet er mit der Einführung des EEXI (Energy Efficiency Existing Ship Index) für Bestandsschiffe und CII (Carbon Intensity Indicator).
Rotorsegel sind moderne Varianten des Flettner-Rotoren, wobei die Kraft des Windes auf einen sich drehenden Zylinder für Vortrieb sorgt. Damit lassen sich den Angaben zufolge der Kraftstoffverbrauch und die Schadstoffemissionen um 5% bis 30 % senken.