Containerschiff Marseille Maersk im Hafen Rotterdam
© Port of Rotterdam
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Trotz rückläufigem Handel mit Russland ist der Gesamtumschlag im Hafen Rotterdam im ersten Halbjahr leicht gestiegen. Der Containerbereich verzeichnete aber einen Rückgang um über 4 %.[ds_preview]

Insgesamt verzeichnete der Hafen mit 233,5 Mio. t 0,8 % mehr Ladung als im ersten Halbjahr 2021 (231,6 Mio. t). In vielen Segmenten hat der Krieg in der Ukraine zu erheblichen Veränderungen geführt. So stiegen die Einfuhren von Flüssiggas und Kohle als Alternative zu den reduzierten europäischen Importen von russischem Gas über Pipelines sehr stark an. Der Umschlag von Rohöl nahm zu, während der Durchsatz von Ölprodukten zurückging.

Der Containerumschlag ging um 4,4 % zurück (in TEU, dem Standardmaß für Container). Nach Gewicht gemessen betrug der Rückgang 8,9 %. Die Differenz zwischen den beiden Werten erklärt sich durch eine Zunahme der Zahl der Leercontainer. Der Containerverkehr mit Russland ist zum Erliegen gekommen.

Der Roll-on/Roll-off-Verkehr nahm um 16,8 % zu. Diese Zahl ist durch das Ende des Übergangszeitraums für den Brexit am 1. Januar 2021 beeinflusst, was seinerzeit zu zusätzlichen Transporten Ende 2020 und einem Einbruch des RoRo-Transports Anfang 2021 führte.

Der Bereich »sonstiges Stückgut« verzeichnete einen starken Anstieg um 17,7 %. Eine wichtige Ursache hierfür ist der Import von Stahl und Nichteisenmetallen.

Im Gütersegment trockenes Massengut wurde in der ersten Jahreshälfte ein Anstieg von 4,4 % verzeichnet. Der Umschlag von Agrarmassengütern ging um 15,1 % zurück. Dieses Segment wird immer stark vom Umfang der Ernte in den verschiedenen Teilen der Welt beeinflusst.

Im ersten Halbjahr wurde 4,6 % mehr flüssiges Massengut umgeschlagen. Die Zunahme beim Rohöl um 4,3 % war vor allem eine Folge des Transits von russischem Öl über Rotterdam, insbesondere nach Indien. Nordwesteuropäische Raffinerien stellen auf Öl aus anderen Ländern als Russland um, wodurch das russische Öl in anderen Märkten abgesetzt wird.

Im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2021 stieg der Umsatz des Hafenbetriebs um 24,6 % auf 412,2 Mio. € an. Davon entfielen 16,1 Mio. € auf den Anstieg der Hafengebühren.