Die Hamburger Containerlinienreederei konnte ihr Halbjahresergebnis erneut verbessern. Unterm Strich steht ein Gewinn von 8,7 Mrd. €.[ds_preview]
Das börsennotierte Unternehmen, aktuell die Nr. 5 im Weltmarkt mit 6,8% Marktanteil, hat die ersten sechs Monate mit einem EBITDA von 10 Mrd. $ abgeschlossen, wie heute mitgeteilt wurde. Im Vorjahr waren es 3,5 10 Mrd. €. Das EBIT wuchs von 2,9 auf 9,1 Mrd. €. Das Konzernergebnis verbesserte sich von 2,7 auf 8,65 Mrd. €.
»Wir haben von deutlich besseren Frachtraten profitiert und blicken insgesamt auf einen außergewöhnlich starken Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr«, sagte CEO Rolf Habben Jansen. Er betonte allerdings zugleich, die »ein starker Anstieg in allen Kostenkategorien« den Druck auf die Stückkosten der Reederei erhöhe.
Die Umsätze erhöhten sich im ersten Halbjahr 2022 von 8,8 auf 17 Mrd. €, insbesondere durch eine deutlich höhere durchschnittliche Frachtrate (in Dollar), die von 1.612 auf 2.855 $ zunahm. Die Transportmenge konnte leicht von 6,004 auf 6,012 Mio. TEU gesteigert werden.
Aufgrund anhaltender Kapazitätsengpässe in den Häfen und überlasteter Hinterlandinfrastrukturen stünden die globalen Lieferketten nach wie vor deutlich unter Druck. »Dies führt weiterhin zu überdurchschnittlich langen Umlaufzeiten bei Schiffen und Containern«, so Hapag-Lloyd weiter. »Ergebnisbelastend«, heißt es weiter, wirkten deutlich höhere Aufwendungen für das Containerhandling, für Charterschiffe und ein Anstieg des durchschnittlichen Bunkerverbrauchspreises von 67 % auf 703 $.
Für das zweite Halbjahr geht die Reederei davon aus, dass auf Basis des aktuellen Geschäftsverlaufs das Ergebnis über den bisherigen Erwartungen liegen dürfte. Der Vorstand der Hapag-Lloyd AG hat vor diesem Hintergrund am 28. Juli die Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Für 2022 wird ein EBITDA in der Bandbreite von 19,5 bis 21,5 Mrd. $ und ein EBIT in der Bandbreite von 17,5 bis 19,5 Mrd. € erwartet. Angesichts des Kriegs in der Ukraine, der weiterhin bestehenden Störungen der globalen Lieferketten und der Effekte der Corona-Pandemie sei die Prognose jedoch mit hohen Unsicherheiten behaftet.
»Wir sehen derzeit in einigen Fahrtgebieten erste Anzeichen dafür, dass die kurzfristigen Raten im Markt nachgeben. Dennoch rechnen wir mit einem starken zweiten Halbjahr. Nach der diesjährigen Peak Season sollte sich die derzeit noch angespannte Situation in den globalen Lieferketten verbessern«, so Rolf Habben Jansen.