Container Stapel Frachtraten und Seefracht Symbolbild

Die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage in der Containerschifffahrt verkleinert sich und liegt jetzt nur noch bei 2 % gegenüber den Werten vor der Pandemie. Die fortschreitende Normalisierung setzt die Frachtraten weiter unter Druck.[ds_preview]

Während die nominale TEU-Kapazität der Containerfloltte in den Jahren 2020-2022 mit einer konstanten Rate von etwa 4 % im Jahresvergleich wuchs, kam es zu einem erheblichen Rückgang der verfügbaren Flotte, da die Verspätungen immer gravierender wurden. Als bessere Grundlage für den Vergleich der globalen Nachfrage mit der globalen Flottengröße hat das Beratungsunternehmen Sea-Intelligence nun  TEU-Meilen herangezogen.

Ein Vergleich des kumulativen Wachstums der verfügbaren Flottengröße und der Nachfrage in TEU-Meilen zwischen heute und Januar 2020 zeigt, dass die starken Nachfragespitzen im Februar 2021 und 2022 lediglich ein Effekt des chinesischen Neujahrsfestes waren und nicht auf eine grundlegende Verschiebung hindeuten.

Flottenwachstum vs Nachfragewachstum Containerschifffahrt Sea Intellugence Pandemie web
© Sea-Intelligence

»Es wird deutlich, dass die extreme Stärke zugunsten der Reedereien im Jahr 2021 auf ein durchweg höheres kumulatives Nachfragewachstum als die verfügbare Flotte zurückzuführen ist. Dieser Effekt begann im Juli 2020 und hat sich erst in den letzten Monaten abgeschwächt«, so Sea-Intelligence. Demnach lag die Nachfrage von November 2020 bis Januar 2022 durchweg 10 % über der Kapazität. Die Lücke hat sich jedoch verkleinert und liegt jetzt nur noch bei 2 % gegenüber den Werten vor der Pandemie.

Alles in allem zeigen die Daten, dass die extremen Ausschläge der Frachtraten im Jahr 2021 in der Tat auf eine Situation zurückzuführen sind, in der die Nachfrage plötzlich die Kapazität auf globaler Ebene überstieg, was in erster Linie auf die Nichtverfügbarkeit von Kapazitäten zurückzuführen war. »Der jüngste Trend zur Normalisierung ist wiederum in erster Linie auf allmähliche Verbesserungen bei der Zuverlässigkeit der Fahrpläne und bei den Verspätungen der Schiffe zurückzuführen, und solange sich diese Verbesserungen fortsetzen, sollten wir davon ausgehen, dass sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage weiter verschlechtern wird und die Frachtraten zunehmend unter Druck geraten werden«, meinen die Marktbeobachter.