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Israel und Libanon haben ein Abkommen zur Beilegung des Streits um die Seegrenze erzielt. Dabei geht es auch um die Exploration von Offshore-Gasvorkommen.[ds_preview]

»Premierminister Yair Lapid hat heute ein historisches Abkommen zur Beilegung des Seestreits mit dem Libanon erzielt. Der Entwurf des Abkommens erfüllt alle von Israel aufgestellten Sicherheits- und Wirtschaftsgrundsätze«, heißt es in einer Mitteilung der israelischen Regierung.

Jahrelang verhandeln beide Nahost-Länder schon unter amerikanischer Vermittlung über den Verlauf einer umstrittenen Seegrenze. Auch wenn es von außen betrachtet nicht um viel geht, ist das Abkommen zwischen den beiden Staaten, die sich seit langem bekriegen und verfeindet sind, bedeutend. Zudem würde es den Weg für die Offshore-Energieexploration ebnen und eine Quelle für zwischenstaatliche Spannungen entschärfen, wie der Nachrichtendienst Reuters meldet. Israel fördert in dem Gebiet im östlichen Mittelmeer bereits Gas, auch der Libanon will dort nach Erdgas suchen.

Israel verspricht sich von der Vereinbarung eine Verbesserung der Sicherheitslage, Milliardeneinnahmen für die Wirtschaft und Stabilität an der Nordgrenze. Mit dem Abkommen würde erstmals eine Grenze zwischen israelischen und libanesischen Gewässern festgelegt. Zugleich könnten beide Ländern dann Lizenzgebühren aus einem Offshore-Gasfeld erhalten, dass auf dieser Grenze liegt.

Lapid will morgen das Sicherheitskabinett einberufen, gefolgt von einer Sondersitzung der Regierung. Vor einigen Tagen hatte Lapid dem Sicherheitskabinett »die für Israel akzeptablen Grundzüge« des Abkommens vorgelegt und libanesische Änderungswünsche zurückgewiesen.

Über das Wochenende und die Feiertage fanden über den amerikanischen Vermittler Amos Hochstein intensive Gespräche zwischen dem Libanon und dem israelischen Verhandlungsteam unter der Leitung des Chefs des Nationalen Sicherheitsrates Eyal Hulata, des Generaldirektors des Energieministeriums Lior Schillat und des Generaldirektors des Außenministeriums Alon Ushpiz statt.

Der jetzige Entwurf des Abkommens entspreche allen sicherheitspolitischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Forderungen von Premierminister Yair Lapid, heißt es.