Archivbild © Bundespolizei
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Ein terroristischer Angriff mit Geiselnahme an Bord in der Lübecker Bucht: Die Fähre »Robin Hood« war Schauplatz einer großangelegten Übung.[ds_preview]

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) übte gemeinsam mit der Bundespolizei jetzt den Ernstfall einer sogenannten maritimen Sonderlage in der Lübecker Bucht. Das Fährschiff der TT-Linie diente dabei als Übungsobjekt für einen simulierten terroristischen Angriff mit Geiselnahme an Bord.

Die GSG 9 der Bundespolizei und die Spezialeinsatzkommandos der Länder Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Brandenburg trainierten die Bewältigung einer Vielzahl von möglichen Szenarien und das Zusammenspiel der Einheiten bei Tag und bei Nacht. Ziel der Übung war das erfolgreiche Vorgehen gegen bewaffnete Täter in lebensbedrohlichen Einsatzlagen, die Befreiung von Geiseln bis hin zur Evakuierung und die Versorgung von Verletzten, wie das BSH erläuterte. Dabei ist auch die Zusammenarbeit mit der Schiffsbesatzung ein wesentlicher Bestandteil einer maritimen Sicherheitsübung, »denn in solchen Fällen ist die Besatzung sowohl Betroffene als auch erster Kontaktpunkt für die Einsatzkräfte«.

Die Bundespolizei beteiligte sich mit einem Einsatzschiff der »Potsdam«-Klasse und einem Polizeihubschrauber der Bundespolizeifliegerstaffel Fuhlendorf an der jährlich stattfindenden gemeinsamen Übung. An Bord des Schiffes wurden darüber hinaus Situationstrainings mit Diensthunden und Angehörigen des Entschärfungsdienstes der Bundespolizei trainiert. Das BSH führte an Bord einen Security-Workshop mit internationalen Partnern insbesondere der Ostsee-Anrainerstaaten durch.

Die beteiligten Behörden werten die gewonnenen Erkenntnisse nun aus und entwickeln mit den Ergebnissen ihre Interventionsmöglichkeiten weiter fort, so das BSH weiter.

Gemeinsame Übungen von BSH und Bundespolizei zur Bewältigung maritimer Sonderlagen finden bereits seit 2016 jährlich statt. Seit 2018 verfügt die Bundespolizei über die modernen Einsatzschiffe der »Potsdam«-Klasse, die mit einem vergrößerten Aktionsradius, ausgestattet mit einem Landedeck für Polizeihubschrauber und modularen Möglichkeiten zur Aufnahme von Einsatzmitteln und Einsatzkräften, ihre Fähigkeiten zur Bewältigung von maritimen Sonderlagen deutlich ausbauen könnten, heißt es.


Die Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt nimmt als Bundesbehörde ihre Aufgaben in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie in Nord- und Ostsee und anlassbezogen darüber hinaus wahr. Dazu sind ihr als operative Dienststellen die Bundespolizeiinspektionen in Flensburg, Kiel, Rostock, Stralsund und Pasewalk sowie die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Rostock und eine Mobile Kontroll- und Überwachungseinheit unterstellt. Mit den Bundespolizeiinspektionen See in Neustadt in Holstein, Warnemünde und Cuxhaven verfügt sie als einzige Bundespolizeidirektion über eine maritime Einsatzkomponente »Bundespolizei See«, um die Seegrenze in der Nord- und Ostsee (Schengen-Außengrenze) zu überwachen.