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Die Gewerkschaft IG Metall Küste forciert ihre Protestaktionen im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie. Morgen sollen zehntausende Beschäftigte die Arbeit niederlegen.[ds_preview]

Beschäftigte in allen fünf norddeutschen Bundesländern werden zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. An ihrem »Küstenaktionstag« plant die Gewerkschaft in 13 Städten Demonstrationszüge und Kundgebungen, nach eigenen Angaben teilweise mit mehreren tausend Teilnehmenden.

Bezirksleiter Daniel Friedrich übte im Vorfeld scharfe Kritik am Arbeitgeberverband Nordmetall, der auch einige Schiffbaubetriebe und Werften vertritt: »Nordmetall verweigert weiter eine Einigung am Verhandlungstisch. Jetzt kriegen sie die Antwort aus den Betrieben.«

Seit Wochen laufen die Verhandlungen zwischen den Tarifparteien ins Leere. Es gab bereits Streiks. Die Arbeitgeber hatten in der dritten Verhandlungsrunde Ende Oktober in Bremen eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von 3.000 € und eine Tabellenerhöhung in Aussicht gestellt, wenn eine Laufzeit von 30 Monaten vereinbart werden würde. Der IG Metall ist das nicht genug, sie fordert 8% mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

»Wir brauchen eine ordentliche Tabellenerhöhung ohne unerhört lange Laufzeit. Bis Ende der Woche muss eine Lösung her, sonst eskaliert der Konflikt«, sagte Friedrich jetzt.

Von den jetzt angekündigten Aktionen sind auch diverse maritime Unternehmen betroffen:

  • Hamburg: Drei Demonstrationszüge von der Elbphilharmonie vom Platz der Republik in Altona und von Blohm+Voss zur zentralen Kundgebung auf dem Fischmarkt St. Pauli. Erwartet werden Beschäftigte aus mehr als 80 Betrieben.
  • Schleswig-Holstein: Demonstrationszug von der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft. Zwei Sternmärsche in Kiel, unter anderem von thyssenkrupp Marine Systems. Mehr als 20 beteiligte Betriebe aus Kiel und Neumünster, u.a. thyssenkrupp Marine Systems, Danfoss, Caterpillar, Raytheon Anschütz, Rheinmetall, German Naval Yards. Außerdem wird es einen Demonstrationszug in Rendsburg geben. Betroffen sollen sein etwa die Lürssen-Kröger Werft, Nobiskrug, SiemensGamesa. Von einer Kundgebung in Itzehoe sid Beschäftigte von der Peters Werft betroffen
  • Mecklenburg-Vorpommern: Zentrale Kundgebung vor dem DGB Haus. Beteiligte Unternehmen: u.a. Neptun Werft, Caterpillar, Liebherr, EEW, Mecklenburger Metallguß aus Waren und TG MV Werften aus Stralsund
  • Bremen: Drei Sternmärsche. Beteiligt sind etwa 20 Betriebe, u.a. Airbus, Fr. Lürssen Werft, thyssenkrupp Automation, Lear und Abeking & Rasmussen aus Lemwerder
  • Niedersachsen: u.a. zentrale Kundgebung in Cuxhaven – zu den betroffenen Betrieben gehört auch die Lloyd Werft – sowie in Emden (thyssenkrupp Marine Systems) und Papenburg (Meyer Werft)