Auch deutsche Werften sind Teil der Historie: Die zur norwegische Bonheur-Holding gehörende britische Kreuzfahrtreederei Fred Olsen Cruises trennt sich von ihrem kleinsten Schiff »Braemar« trennen.[ds_preview]

Derzeit besteht die Flotte noch aus vier Einheiten trennen. Wie die Reederei jetzt mitteilte, möchte man die Flotte rationalisieren und sich auf moderne Tonnage konzentrieren. »Während die kleine Größe der ›Braemar‹ viele Vorteile bringt, bringt diese Größe auch Einschränkungen mit sich, die nicht mit dem Stand übereinstimmen, auf dem wir uns jetzt als Unternehmen befinden«, heißt es in einer Erklärung.

Das 1993 in Spanien erbaute und heute knapp 1.000 Gäste fassende Schiff soll somit die Flotte verlassen und Fred Olsen sucht nun nach einem Käufer. Das Schiff liegt schon das ganze Jahr über beschäftigungslos im schottischen Hafen Rosyth auf.Die bisherige Besatzung wird auf die drei weiteren Schiffe der Reederei (»Balmoral«, »Borealis« und »Bolette«) aufgeteilt. Die beiden zuletzt genannten Schiffe hatte Fred. Olsen erst vor zwei Jahren inmitten der Corona-Pandemie von der Holland America Line übernommen, die die beiden letzten Klassiker der Flotte, »Black Watch« und »Boudicca« aus den 70er Jahren ersetzten, die mittlerweile verschrottet wurden.

»Unsere beiden neuen Schiffe ›Bolette‹ und ›Borealis‹ gaben nun für uns die Gelegenheit, die Flotte zu modernisieren und den Gästen immer noch ein kleines Schiffserlebnis zu bieten. Dies aber mit viel Platz in den öffentlichen Bereichen und größeren Kabinen«, so die Reederei, denn gerade die Kabinengröße auf der »Braemar« wurde von vielen Gästen immer wieder bemängelt.

Die »Braemar» war ursprünglich als »Crown Majesty« für die Commodore Cruise Line in Dienst gestellt und war bei der Ablieferung 163,8 m lang und bot 727 Passagieren in 410 Kabinen Platz. Nach weiteren anderen Nutzern erwarb dann 2001 die Reederei Fred Olsen das Schiff. Aufgrund der Schiffsbreite von nur 22,5 m war es das bislang größte Kreuzfahrtschiff, dass den Kanal von Korinth mit einer Breite an der engsten Stelle von nur 24 m befahren hat.

Im Mai 2008 dockte das Kreuzfahrtschiff in das Trockendock Elbe 17 bei Blohm + Voss Repair ein, wo es um eine 31,20 m lange, vorgefertigte Mittelsektion verlängert wurde. Mit der rund 2.250 t schweren Mitschiffsektion, die seinerzeit bei der Bremerhavener Schichau Seebeckwerft (SSW) im Unterauftrag von Blohm + Voss Repair gefertigt wurde, erhöhte sich die Passagierkapazität des dann 195 m langen Kreuzfahrtschiffes um 250 auf rund 950 Passagiere.

Unklar ist derzeit, ob die »Braemar« überhaupt noch wieder in Fahrt kommen wird und im nächsten Jahr die in den Katalogen aufgezeigten Routen befahren wird. So war bislang noch eine Deutschland-Reise im Juni 2023 geplant, auf der unter anderem das Schiff zur Kieler Woche an die Förde kommt. Weiterhin war auf dieser Reise eine Fahrt auf der Weser mit einem Tagesaufenthalt in Bremen (30. Juni 2023) vorgesehen. Seit 2015 hatte das Schiff, bis zum Beginn der Corona-Pandemie schon mehrfach in Bremen an der Getreideumschlagsanlage in Gröpelingen angelegt.    (CE)