Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) bleibt nach der Ölhavarie kurz vor Weihnachten bis nächste Woche gesperrt.[ds_preview]
Seit Tagesanbruch laufen die Arbeiten zur Beseitigung des ausgetretenen Öls mit den Schadstoffbekämpfungsschiffen sowie den landseitigen Einsatzkräften weiter, teilte das Havariekommando heute mit. Dennoch bleibt die Sperrung für die Schifffahrt bestehen, und zwar noch einige Tage. »Um die Reinigungsarbeiten an der Uferböschung nicht zu behindern bleibt der Kanal für die Schifffahrt mindestens bis zum 03. Januar gesperrt. Die beteiligten Behörden stehen hierzu in enger Abstimmung miteinander«, so die Mitteilung.
Aus einem Leck in einer Pipeline im Hafen von Brunsbüttel waren am Mittwoch vor Weihnachten große Mengen Öl in den Nord-Ostsee-Kanal gelaufen. Die Verkehrszentrale sperrte daraufhin die Schleusen, etliche Schiffe stauten sich.
Es gibt allerdings Fortschritte: Die erfassten Daten des Sensorflugzeugs zeigen den Angaben zufolge, dass aktuell sich nur noch eine geringe Menge Öl auf den Wasserflächen des Kanals befindet. »Im Laufe des Tages wird ein Großteil dieses Öls aufgenommen sein. Dementsprechend wird das Havariekommando Einsatzkräfte sowie Schadstoffbekämpfungsschiffe nach und nach abziehen«, heißt es.
Die nächste Maßnahme wird die Reinigung der Ufer- und Böschungsbereiche, der
verunreinigten Schiffe sowie der Hafen- und Schleusenanlagen werden. Hier erwartet die Behörde aufgrund der vorgefundenen Ölverschmutzungen noch umfangreiche und langwierige Arbeiten. In diese Aufgaben sollen nun auch zunehmend private Unternehmen eingebunden werden. Auf dem Wasser ist derzeit in Teilbereichen noch ein dünner Ölfilm sichtbar, der jedoch nicht aufnahmefähig ist.
Am Nord-Ostsee-Kanal wurden zuletzt sowohl hauptamtliche als auch ehrenamtliche Kräfte eingesetzt, etwa aus den THW-Ortsverbänden Kiel, Pinneberg, Wahlstedt, Meldorf, Burg-Hochdonn, Hamburg-Mitte und Lübeck. Dazu Kräfte des THW-Landesverbands Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein. Außerdem sind Feuerwehreinheiten aus dem Kreis Dithmarschen sowie Kräfte des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz des Landes Schleswig-Holstein im Einsatz. Dazu kommen die Schiffsbesatzungen der »Neuwerk«, »Scharhörn«, »Knechtsand« und »Odin«. Auch die Marineflieger der Bundeswehr, die das Sensorflugzeug DO228 des Havariekommandos fliegen, sind eingebunden. Das Havariekommando hatte am vergangenen Mittwoch die Gesamteinsatzleitung übernommen.
Am Morgen des 24. Dezember hatte das Havariekommando die »Neuwrk« ablösen lassen. Sie wird in der Nordsee für den Fall einer möglichen Havarie auf See benötigt. Ersetzt wird sie durch einen Ölbekämpfungs-Schubverband aus der »Odin« und dem Ponton »Lüttmoor«.