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Die Reederei MPC Container Ships setzt im Rahmen der maritimen Energiewende nicht nur auf Methanol-Antriebe. Mit einem »branchenweit erstem Abnahmevertrag« wird jetzt auch die Nutzung von synthetischem Marine-Diesel (MDO) vorangetrieben.[ds_preview]

Das in Oslo gelistete Börsen-Vehikel der deutschen Schifffahrtsgruppe MPC und das in Karlsruhe ansässige E-Fuel-Unternehmen Ineratec gaben heute eine Zusammenarbeit bekannt, laut MPC der »branchenweit erste Abnahmevertrag für synthetisches Marine Diesel Oil (MDO)«.

Synthetisches MDO, das aus biogenem CO2 und erneuerbarem Wasserstoff hergestellt wird, könn fossile Kraftstoffe, die in herkömmlichen Verbrennungsmotoren verwendet werden, direkt ersetzen und so die Emissionen erheblich reduzieren, heißt es seitens der Partner.

»Gemeinsam mit unseren Kunden werden wirdiesen Kraftstoff sowohl auf bestehenden Schiffen als auch auf Neubauten mit Dual-Fuel-Motoren einsetzen, die mit dem Ineratec-Pilotkraftstoff wirklich kohlenstoffneutral sein werden«, sagte Constantin S. Baack, CEO von MPC Container Ships. Parallel dazu werde man weiter in die Dual-Fuel-Technologie investieren. Die Reederei betreibt eine Flotte von 63 Containerschiffen. Zudem wurden einige Neubauten mit Dual-Fuel-Methanol-Antrieb geordert.

Der Vertrag mit Ineratec soll 2024 in Kraft treten. Aufgrund seiner Drop-in-Kompatibilität könne synthetisches MDO herkömmliche fossile Kraftstoffe direkt ersetzen, meinen die Partner. Die frühzeitige Zusammenarbeit zwischen E-Fuel-Anbietern und Abnehmern aus verschiedenen Branchen sei ein wichtiger Faktor für die Steigerung der Produktionsmengen und die Förderung der Dekarbonisierung. »Mit dieser Vereinbarung gibt MPC Container Ships den Startschuss für den Übergang zu kohlenstoffneutralem, synthetischem Diesel in der Schifffahrt«, so die Mitteilung.

»Während es in Zukunft eine Vielzahl verschiedener Kraftstoffe geben wird, ist das von Ineratec hergestellte synthetische MDO von besonderer Bedeutung, da es sowohl in konventionellen Verbrennungsmotoren auf unseren bestehenden Schiffen als auch als Pilotkraftstoff für unsere methanolbetriebenen Neubauten eingesetzt werden kann«, sagte Baack. Davon ausgehend, dass grüne Kraftstoffe als ein wichtiger Baustein in Charterverträge einbezogen werden, werde es für MPCC »von entscheidender Bedeutung sein, eine enge Beziehung zu den Kraftstoffanbietern zu unterhalten«.

Ineratec hat nach eigenen Angaben bereits mit der Produktionsphase für seine Pionieranlage in Frankfurt begonnen, in der der Großteil des nachhaltigen Kraftstoffs hergestellt werden soll. Nach der Inbetriebnahme soll sie bis zu 3,5 Millionen Liter SAF (nachhaltiger Flugkraftstoff), Schiffsdiesel und synthetische Chemikalien an die Industrie liefern können.