Mit Beginn der Feiertage in China ist am Chartermarkt für Containerschiffe relative Ruhe eingekehrt. Die »Big Player« dominieren die Schlagzeilen.[ds_preview]
Für Aufsehen sorgte die Nachricht, dass MSC und Maersk ihre Partnerschaft in der Allianz »2M« beenden. Auch wenn dies erst 2025 soweit ist, wird es interessant zu beobachten, wie sich diese beiden großen Charterer positionieren und ihre Dienste künftig bestücken werden. Nicht ausgeschlossen wird zudem von Experten, dass in der Folge auch andere Allianzen neu geordnet werden.
Auch von einigen bekannten Charter-Parteien wird man sich im Verlauf des Jahres verabschieden müssen, nachdem Maersk beschlossen hat, bislang eigenständige Marken wie Hamburg Süd, Sealand oder Aliança vom Markt zu nehmen.
Vorerst wartet der Markt ganz offensichtlich das Ende von Chinese New Year ab, bevor wieder Aktivitäten entfaltet werden. So war der aus deutschem Bestand stammende Sub-Panamax »Northern Decency« einer der wenigen Abschlüsse, die in der vierten Woche des Jahres gemeldet wurden. Das schon 20 Jahre alte Schiff (4.173 TEU) geht in Middle East für 5–7 Monate und 20.000 $/Tag zu GLS. Der selbe Charterer hat auch den Feeder »Holandia« (Baujahr 2000, 907 TEU) für 3–4 Monate zu knapp 11.000 $/Tag im Mittelmeer unter Vertrag genommen.
Der von Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) herausgegebene New ConTex tendierte zuletzt seitwärts. Nach einem minimalen Verlust von -0,9% zur Vorwoche notiert er jetzt bei 731 Punkten.
Insbesondere bei der kleineren Feedertonnage (1.100 TEU) bewegen sich die Raten nunmehr mit Rückgängen von 0,1% (6 Monate) bzw. 0,3% (12 Monate) seitwärts. Und auch bei den größeren Einheiten (2.500, 3.500 und 4.250 TEU bleiben die Ratenrückgänge zumindest für die langfristigen Zeiträume unter dem Durchschnitt. Bei den anderen im Index erfassten Größen und Zeiträume liegen die Rückgänge zwischen 1,0 % und etwa 1,4 %. Lediglich das Vertrauen in die Post-Panamaxe ist verbesserungsbedürftig. So verlieren die 5.700 TEU-Einheiten immer noch 3,6%. Und die 6.500 TEU-Einheiten verlieren sogar über 5% – aber auch das ist deutlich weniger als in den Vorwochen.
In allen anderen Segmenten war wenig Bewegung zu sehen. Mit einem Anziehen der Nachfrage wird erst wieder nach den Feiertagen gerechnet. Schwach bleiben auch die Frachtmärkte. Der Globalindex WCI von Drewry sank um weitere 2% auf 2.046,51 $/FEU. Das liegt in etwa 78% unter dem Wert des Vorjahres. Besonders deutlich gaben erneut die Raten im Fahrtgebiet zwischen Fernost und US-Ostküste (-6%), nach Nordeuropa wie auch in umgekehrter Richtung (jeweils -4%). Auf anderen wichtigen Routen gab es hingegen eher eine Seitwärtsbewegung. (KF)