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Der Hamburger Hafenlogistiker HHLA und der chinesische Staatskonzern Cosco stehen vor dem Abschluss der Vereinbarung zur Beteiligung am Container-Terminal Tollerort. [ds_preview]

Zur Veröffentlichung einer Pflichtmitteilung von Cosco Shipping Ports (CSPL) an der Börse in Hongkong am heutigen Freitag macht die Hamburger Hafen und Logistik AG folgendes Statement:

»Wir können bestätigen, dass es in sachlich, konstruktiven Gesprächen zwischen der Hamburger Hafen und Logistik, CSPL und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gelungen ist, sich auf konkrete Voraussetzungen für eine Beteiligung von CSPL an der HHLA Container Terminal Tollerort GmbH zu verständigen. Zur Klärung letzter Details führen HHLA und CSPL derzeit Gespräche und streben eine zeitnahe Finalisierung der Transaktion an. Die HHLA freut sich, die Kooperation mit ihrem langjährigen Geschäftspartner Cosco in neuer Qualität fortsetzen zu können.«

Sechs Bundesministerien gegen die Übernahme

Ursprünglich hatte Cosco die Übernahme von 35% an dem CTT geplant. Nach einer Prüfung des Deals durch das Wirtschafts-, Innen-, Verteidigungs-, Verkehrs- und Finanzministerium sowie das Auswärtige Amt haben sich diese gegen den Einstieg der Chinesen ausgesprochen. Das Wirtschaftsministerium hatte federführend ein Investitionsprüfverfahren geleitet, da es sich bei CTT um Kritische Infrastruktur handelt. Den Warnungen der Ministerien zum Trotz, wollte Bundeskanzler Olaf Scholz offensichtlich den Teilverkauf des Containerterminals an die chinesische Cosco-Gruppe durchsetzen. Am Ende einigte man sich auf eine Übernahmen von 24,9%. Zu den vertraglichen Inhalten wurde Stillschweigen vereinbart.

Wirklich alles unter Dach und Fach?

Die HHLA teilt heute zwar mit, die Vereinbarung mit Cosco stehe vor Abschluss. Dennoch teilt der chinesische Staatskonzern in seiner Ad-hoc-Meldung an seine Anteilseigner mit, dass die Transaktion unter dem Vorbehalt der Erfüllung oder des Verzichts auf aufschiebende Bedingungen stehe. Es gebe keine Zusicherung, dass die Transaktion stattfinden wird oder wann sie stattfinden kann, heißt es darin. Aktionäre und potenzielle Anleger des Unternehmens sollten daher beim Handel mit den Wertpapieren des Unternehmens »Vorsicht walten lassen«, so die Meldung.