Im Zuge des Booms in der Containerschiffahrt neu geschaffene Kapazitäten außerhalb von Allianznetzen verschwinden nun wieder. Vor allem in einem Fahrtgebiet ist der Effekt deutlich.[ds_preview]
Als sich der Markt nach dem anfänglichen Covid-Schock erholte, begannen kleine Reedereien, insbesondere im Transpazifikverkehr, Kapazitäten aufzubauen. Auch große Reedereien begannen, Dienste außerhalb der Allianznetze anzubieten, um die Chancen zu nutzen, die sich durch das sehr hohe Frachtratenumfeld boten.
Sea-Intelligence hat die Entwicklung im Fahrtgebiet zwischen Asien und der nordamerikanischen Westküste unter die Lupe genommen. »Die Hinzufügung dieser Dienste außerhalb der Allianz bedeutete, dass sich ihr Marktanteil auf dem Höhepunkt des Marktes praktisch verdoppelt hatte. Doch als die Frachtraten 2022 zu sinken begannen, ging auch der Anteil der Nicht-Allianz-Dienste zurück, und mit Blick auf 2023-Q1 ist ein weiterer Rückgang zu erwarten«, meinen die Analysten.
Relativ gesehen werde immer noch mehr Kapazität von Diensten außerhalb des Bündnisses betrieben als vor der Pandemie, aber wenn sich der Rückgang fortsetzen sollte, werde dieser Anteil bis Ende 2023 wieder auf das Niveau vor der Pandemie zurückgehen, heißt es.
Auf der Strecke Asien-Nordamerika-Ostküste war demnach ein ähnlicher Trend zu beobachten, nämlich ein Anstieg der Kapazitäten von Nicht-Allianzpartnern, als sich der Markt erholte. »Auch wenn bis 2023 ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen ist, gibt es derzeit keine Anzeichen dafür, dass das Niveau von vor der Pandemie wieder erreicht wird«, meint Sea-Intelligence.
Im Asien-Europa-Verkehr hat die Kapazität der nicht in Allianzen organisierten Reedereien zwar zugenommen, »aber nicht wesentlich, so dass sie nicht in der Lage ist, größere Mengen zu bewältigen«, wie es heißt. Der Zuwachs liege nur bei 2-5 %. Im Asien-Mittelmeer-Verkehr sehen die Marktbeobachter jedoch keine Anzeichen dafür, dass die nicht bündnisgebundenen Dienste ihren Marktanteil im Zeitraum 2023-Q1 verringern werden.