Fregatte, F122, Marineschiffbauer Blohm+Voss
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Mehrjahresplanung, Zusammenarbeit, Finanzierung – die europäischen Marinewerften haben der EU für die Aktualisierung der Strategie für die Sicherheit im Seeverkehr (EUMSS) eine Prioritätenliste erstellt. [ds_preview]

SEA Naval, die ständige Arbeitsgruppe des europäischen Werftenverbands SEA Europe, die die Interessen der europäischen Marinewerften vertritt, geht mit der Prioritätenliste auf dien Sicherheitsbedrohungen für die strategischen Interessen der EU ein.

Das derzeitige europäische Sicherheitsumfeld auf See und in den Küstengebieten stelle zweifellos eine Herausforderung dar. Die EU müsse Maßnahmen zum Schutz grundlegender Elemente des Seerechts ergreifen, wie zum Beispiel die Freiheit der Schifffahrt, die Sicherheit kritischer maritimer Infrastrukturen, einschließlich Unterwasserinfrastrukturen, z.B. Häfen, Unterwasserkommunikationskabel, strategische Kommunikationslinien, Unterwasserstromkabel, Energienetze und Offshore-Energieinfrastruktur. Auch der Schutz natürlicher Ressourcen auf See, sowohl auf regionaler als auch auf globaler Ebene, müsse gesichert sein.

SEA Naval fordert daher eine verstärkte Koordinierung aller Beteiligten mit den EU-Mitgliedstaaten, um zu einer ganzheitlichen EU-Strategie mit einem genau definierten Investitionsrahmen zu kommen. Wichtige Aspekte, um diesen ganzheitlichen Ansatz zu gewährleisten, sind nach Meinung des Werftverbands eine bessere gegenseitige Befruchtung von zivilen und militärischen Anwendungen, eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Industrie und Mitgliedstaaten und eine angemessen bewertete Mehrjahresplanung.

Das Aufkommen neuer kritischer maritimer Bereiche wie kritische Unterwasserinfrastrukturen, Kriegsführung auf dem Meeresboden, hybride und Cyber-Bedrohungen sowie Energie- und Lieferkettensicherheit müssten bei der Überarbeitung des EUMSS angemessen berücksichtigt werden, heißt es.

Die maritime Dimension soll auch im neuen Aktionsplan zur militärischen Mobilität 2.0 Berücksichtigung finden. Konkret geht es SEA Naval um die Hilfsflotte, die Widerstandsfähigkeit der Hafeninfrastruktur und das Seeverkehrsmanagement.

Die Mitgliedstaaten sollen den Finanzinstituten »konkrete und rechtzeitige Vorschläge unterbreiten«, um den Zugang zu Finanzmitteln für maritime Sicherheitsfähigkeiten zu unterstützen. Zudem fordert der Verband eine Verknüpfung der Maßnahmen der EUMSS mit geeigneten Finanzierungsmechanismen, beispielsweise durch einen speziellen Sicherheitstopf im Horizon-Europe-Programm. Zwischen den EU-Forschungs-, Innovations- und Entwicklungsprogrammen sollen Synergien gehoben werden.