Nach einer längeren Durststrecke kommt wieder Schwung in die Handysize-Befrachtung in Nordeuropa und dem Mittelmeer. Die Raten sind zurück im fünfstelligen Bereich.[ds_preview]

Am Bulker-Spotmarkt geht es weiter aufwärts. Der Baltic Dry Index legte im Wochenverlauf um 213 auf 1.424 Punkte zu – getrieben vor allem durch das Capesize-Segment. Aber auch die kleineren Bulker mit eigenen Kränen konnten beachtliche Steigerungen erzielen.

Die Durchschnittsrate der Handysize-Frachter (Index-Typschiff: 38.000 tdw) zog gegenüber der Vorwoche um 8% auf 11.361 $/Tag an. Die größten prozentuale Zuwächse verzeichneten die Index-Raten am europäischen Kontinent und im Mittelmeer. Auf der Route von Skaw/Passero nach Rio/Recalada stieg das Niveau um 20% auf 8.107 $/Tag, Richtung US-Ostküste um 15% auf 9.671 $/Tag. Für die kürzeren Trips ist der Markt nun zurück im fünfstelligen Bereich.

Ein 32.000-Tonner soll für eine Getreideverschiffung ex Rouen nach Marokko 13.500 $/Tag (APS-Basis) geschlossen haben. Ein 38.000-Tonner bekam Berichten zufolge 12.000 $/Tag für einen Trip mit Schrott aus der ARAG-Range nach Ägypten. Im westlichen Mittelmeer werden Trips nach Nordeuropa inzwischen mit über 10.000 $/Tag bewertet, während »Inter-Med«-Trips für 37.000-Tonner mit Anlieferung im östlichen Mittelmeer und Rücklieferung im Westen zu rund 11.000 $/Tag geschlossen werden, wie zu hören ist.

Hoffnung im MPP-Markt

Die Befestigung im Handysize-Segment im Atlantik wird auch im MPP-/Heavylifter-Bereich mit Interesse verfolgt. So wird gehofft, dass die Ratenerholung bald auf die Mehrzweckfrachter abfärbt. Denn sowohl in Nordeuropa als auch im Mittelmeer warten dem Vernehmen nach einige spot-liegende Einheiten auf Beschäftigung. »Der Ladungsmarkt ist derzeit mies, und die Carrier liefern sich scharfe Konkurrenz«, berichtet ein Marktteilnehmer. Nichtsdestotrotz hätten sich die Perioden-Charterraten nach einer monatelangen Korrektur stabilisiert, weil die Befrachter auf eine Erholung in den kommenden Monaten einsetzen. Diese Hoffnung treibt auch den Handysize-Markt: Dort werden kurze Perioden mit Anlieferung in Europa Maklern zufolge schon in einer Range von 14.000 bis 17.000 $/Tag verhandelt.

Im Supramax-Segment ging es nach der rasanten Erholung der vergangenen Wochen nur um 1,6% auf 13.296 $/Tag hoch. Deutlichere Steigerungen gab es im Getreidegeschäft an der Ostküste Südamerikas sowie im östlichen Mittelmeer, dafür rutschten die Raten im US-Golf etwas ab.

Die Panamaxe verbesserten sich bei mäßiger Aktivität immerhin um knapp 6% auf 14.884 $/Tag. Im Capesize-Segment ernteten die Reeder hingegen ein sattes Plus von 46% auf 14.466 $/Tag im Zeitcharter-Trip-Business. Am höchsten sei die Tonnagenachfrage auf der Eisenerz-Rennstrecke von Westaustralien nach China gewesen. Zudem habe ein konstanter »Flow« von Geschäft im Nordatlantik ex Nord- und Zentralamerika für Optimismus gesorgt, berichteten Makler.

VLCC-Raten ziehen an

Am Rohöltankermarkt profitierten die VLCC von einer hohen Nachfrage aus China für Ladungen ex Persischem Golf. Die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC zogen kräftig um 52% auf fast 104.000 $/Tag an. Im Vergleich dazu war das Marktgeschehen für die kleineren Tanker-Typen unspektakulär: Suezmaxe und Aframaxe hielten sich im Spotgeschäft etwa konstant gegenüber der Vorwoche bei 68.900 $/Tag undf 65.700 $/Tag.    (mph)