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Der finnische Cargotec-Konzern kommt im Rahmen einer umfänglichen Umstrukturierung weiter nicht zur Ruhe. Heute wurde bekannt, dass die Töchter Kalmar und Hiab künftig eigene Wege gehen sollen.

Cargotec teilte mit, der Aufsichtsrat des Cargo-Handling-Spezialisten habe beschlossen, »einen Prozess zur möglichen Aufteilung der Kerngeschäfte Kalmar und Hiab in zwei eigenständige Unternehmen zu untersuchen und einzuleiten«. Beabsichtigt wird, Kalmar als neues börsennotiertes Unternehmen durch eine teilweise Abspaltung von Cargotec zu trennen. Man sei zu der Einschätzung gelangt, dass die Trennung von Kalmar und Hiab den Wert für die Aktionäre steigern könnte, da beide Unternehmen unabhängig voneinander nachhaltige und profitable Wachstumsmöglichkeiten verfolgen könnten, heißt es in einem Statement.

Präsident und CEO Casimir Lindholm betonte: »Kalmar und Hiab bedienen unterschiedliche Kunden und haben nur begrenzte Cross-Selling-Synergien. Beide Unternehmen haben ehrgeizige Wachstumspläne, und wir prüfen jetzt, ob es besser wäre, diese als eigenständige Unternehmen weiterzuführen.«

Cargotec strukturiert um

Es ist der nächste Vorstoß der Finnen, der auf eine Umstrukturierung des Konzerns abzielt. Neben einigen personellen Wechseln betrifft das vor allem das Marken-Portfolio. In der jüngeren Vergangenheit war etwa Navis abgegeben worden, auch für MacGregor wurde seit geraumer Zeit ein Käufer gesucht – die Pläne wurden aber mittlerweile verschoben. Zudem wollte Cargotec mit Konecranes fusionieren – ein Vorhaben, dass letztlich unter anderem an Bedenken von Wettbewerbsbehörden scheiterte. Bei Kalmar wurde bereits eine Verschlankung durchgeführt.

Die Planung der heute verkündeten Teilabspaltung soll im Laufe des Jahres 2023 durchgeführt werden. Die separate Notierung von Kalmar an der Nasdaq Helsinki würde, wenn sie durchgeführt wird, im Jahr 2024 erfolgen. Bezüglich MacGregor konzentriere man sich weiterhin auf die Suche nach einer Lösung für die Tochter für das Jahr 2024. Wenn die geplanten Maßnahmen abgeschlossen sind, würde es drei getrennte Geschäftsbereiche geben: Kalmar, Hiab und MacGregor.

Ziel der geplanten Transaktion ist es, zwei fokussierte, weltweit führende börsennotierte Unternehmen zu schaffen:

  • Kalmar im Bereich Containerumschlag und Schwerlastlogistik
  • Hiab im Bereich Straßengütertransport »mit einer starken Erfolgsbilanz bei profitablem Wachstum und attraktivem M&A-Potenzial«.

Nach einer ersten Einschätzung des Aufsichtsrats soll die geplante Teilaufspaltung die Geschäftsergebnisse von Kalmar und Hiab »durch höhere Agilität, Entscheidungsfreudigkeit und einen stärkeren Managementfokus verbessern«. Darüber hinaus könnten die Unternehmen als zwei eigenständige Unternehmen ein schnelleres organisches und anorganisches Wachstum »dank einer maßgeschneiderten Kapitalallokationsstrategie und eines flexiblen Zugangs zu externem Kapital« erzielen.

»Der Vorstand ist davon überzeugt, dass die Trennung Shareholder Value freisetzen würde, da beide Unternehmen unabhängig voneinander nachhaltige und profitable Wachstumsmöglichkeiten verfolgen können«, sagte Jaakko Eskola, Chairman von Cargotec.