Die Offshore-Reederei Cadeler macht einen großen Schritt in ein neues Geschäft und hat mit dem Energiekonzern Ørsted zwei Verträge für den Windpark Hornsea 3 in Großbritannien unterzeichnet. Schiffsneubauten spielen dabei eine große Rolle.
Cadeler aus Dänemark teilte dazu jetzt mit: »Zusammen bilden die beiden Verträge eine sehr große Auftragsvergabe.«[ds_preview] Mit dem »Fundamentauftrag« positioniere man sich »in einem völlig neuen und strategischen Geschäftsfeld« als Full-Service T&I-Anbieter.
Der erste Vertrag umfasst den Transport und die Installation aller Monopile-Fundamente des Projekts. Das Projekt wird voraussichtlich im ersten Quartal 2026 beginnen und bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Die beiden Unternehmen hatten die Reservierungsvereinbarung für dieses Projekt bereits im August 2022 unterzeichnet.
Der zweite Auftrag betrifft die Installation von etwa der Hälfte der benötigten Windenergieanlagen (WEA). Das Turbinenprojekt wird voraussichtlich zeitgleich mit der Fertigstellung des Fundamentprojekts um das 4. Quartal 2026 beginnen und voraussichtlich 2027 abgeschlossen sein. Cadeler will dafür eines seiner beiden neu gebauten Schiffe der X-Klasse einsetzen.
Neues Geschäftsfeld für Cadeler
Die börsengelistete Reederei Cadeler war bis zum Börsengang ein Teil der asiatischen Swire-Gruppe. Das Unternehmen hat seither einige Maßnahmen zur Modernisierung der Flotte angekündigt, unter anderem Kran-Updates und Neubauten. Der letzte größere Auftrag, den Cadeler eingeholt hatte, ist die schottischen Gewässer bestimmt.
Mit mehr als 500 installierten Fundamenten verfüge man als Reederei über große Erfahrung im Bereich der Offshore-Fundamente, heißt es jetzt. »Dies ist jedoch das erste Mal, dass das Unternehmen die Verantwortung für den gesamten Bereich der T&I-Fundamente übernimmt und zu einem Full-Service-Anbieter im Offshore-Fundamentgeschäft wird.« Das bedeute auch, dass Cadeler die volle Verantwortung für die Lieferung des Endprodukts trägt, einschließlich einer Mängelanzeigefrist nach Abschluss der Installation.
Da dies der erste von vielen Full-Service-Verträgen ist, die Cadeler in Zukunft abwickeln will, stockt das Unternehmen derzeit ein starkes Team von Projektmanagern, Ingenieuren und Gründungsspezialisten an Land auf. Darüber hinaus hat Cadeler zwei spezialisierte Hubschiffe der F-Klasse bestellt, die speziell für das T&I der künftigen Generation von XXL-Monopile-Gründungen, wie sie bei diesem »Hornsea-3«-Projekt zum Einsatz kommen, entwickelt wurden.
Die Verträge basieren auf einer längeren Partnerschaft und Projektgeschichte zwischen Cadeler und Ørsted. Neben anderen Ørsted-Projekten hat Cadeler Monopile-Fundamente für das »Hornsea 2«-Projekt, »Borkum Riffgrund 1« und »West of Duddon Sands« installiert.
Patrick Harnett, Vizepräsident bei Ørsted, sagte: »›Hornsea 3‹ wird für die Offshore-Windindustrie in Bezug auf Größe und Umfang einen weiteren bedeutenden Schritt nach vorn darstellen. Die Durchführung eines Projekts dieser Art erfordert eine sorgfältige Planung und Kompetenz, weshalb eine enge Zusammenarbeit und starke Beziehungen zu unseren Partnern der Schlüssel zum Erfolg sind.«
Cadeler-Chef Mikkel Gleerup betonte den Beginn einer neuen strategischen Ausrichtung für die Reederei. »Ich freue mich, endlich das vorstellen zu können, woran wir seit langem gemeinsam mit unseren guten Geschäftspartnern bei Ørsted gearbeitet haben. Wir haben unsere Schiffsneubauten speziell konzipiert und ein kompetentes Team aufgebaut, um alle Aspekte von Projekten im Bereich der Fundamente abzudecken, und wir freuen uns darauf, eine wichtige Rolle bei diesem ehrgeizigen und rekordverdächtigen Windparkprojekt zu spielen.«
Der Windpark »Hornsea 3«
Der Windpark »Hornsea 3« wird – vorbehaltlich der endgültigen Investitionsentscheidung von Ørsted – mindestens 2,85 GW Energie erzeugen, genug, um den durchschnittlichen Tagesbedarf von mehr als drei Millionen britischen Haushalten zu decken. Dieser neue Windpark wird in der Nordsee vor der Ostküste des Vereinigten Königreichs auf einer Fläche von 696 km² entstehen.
