Der Volkswagen-Konzern hat den Chartervertrag für zwei Car Carrier mit der SFL Corporation verlängert und sich dringend benötigte Tonnage gesichert.
Die »SFL Composer« und »SFL Conductor« fahren bereits seit längerem für Volkswagen. Mit der zum Firmen-Konglomerat von John Fredriksen gehörenden SFL Corporation wurde die bestehende Chartervereinbarung jetzt um drei Jahre verlängert. Das teilte das in New York an der Börse notierte Unternehmen mit. [ds_preview]
Die beiden Autotransporte haben eine Kapazität von 6.500 CEU und können früheren Angaben zufolge auch mit Bio-Kraftstoff betrieben werden. Volkswagen zahlt in den kommenden drei Jahren insgesamt rund 155 Mio. $. Die vertraglich garantierten Einnahmen im sogenannten »backlog« von SFL steigen damit auf mehr als 3,85 Mrd. $.
Zwei Neubauten für Volkswagen kommen noch
Die Verlängerung und die neue Charterrate treten in dem Moment in Kraft, wenn für zwei Dual-Fuel-Autotransporter (LNG) eine 10-Jahres-Charter bei Volkswagen startet. Die Ablieferung der für SFL in China gebauten Einheiten werden für das 3. und 4. Quartal dieses Jahres erwartet. Die vereinbarte Chartersumme liegt bei 200 Mio. $.
In den letzten 10 Jahren hat sich die Flotte von SFL von überwiegend Ölförder- und Transportanlagen zu einem Betreiber von Containerschiffen (36), Tankern (18) und Bulkern (15) gewandelt. Dazu verfügt das Fredriksen-Unternehmen über sieben Autotransporter einschließlich von vier Neubauten. Im letzten Quartalsbericht hatte SFL einen Nettogewinn von 6,3 Mio. $ ausgewiesen.
Volkswagen hat sich einen Umstieg auf emissionsarme Logistik auf die Fahnen geschrieben. Die Verwendung von LNG, also von Gas-betriebenen Schiffe, gehört dazu. Ziel ist es, den CO2-Ausstoß der Flotte um bis zu 25% (tank-to-wake) zu reduzieren. Dafür wurde zusätzlich auch ein exklusiver Langzeit-Chartervertrag mit Wallenius Wilhelmsen unterzeichnet. Bis Ende des Jahres sollen vier ältere, konventionell betriebene Schiffe durch effiziente Dual-Fuel-Einheiten ersetzt werden.
Für Volkswagen über den Atlantik
Die insgesamt vier Schiffe von Wallenius und SFL sollen auf der nordamerikanischen Route Export-Fahrzeuge von Emden nach Veracruz in Mexiko bringen. Auf dem Rückweg werden Neuwagen geladen, die für Europa bestimmt sind. Sie können den Angaben zufolge 4.400-4.700 Fahrzeugen aus dem Modellmix des Volkswagen-Konzerns transportieren.
Angetrieben werden die Wallenius-Neubauten von 13.300 kW starken Dual-Fuel-Motoren von MAN und können im Eco-Speed-Modus mit einer Geschwindigkeit von 15-16 kn fahren. Die Zweitaktmotoren arbeiten mit Hochdrucktechnologie, durch die praktisch kein Methanschlupf mehr entsteht, was die Schiffe besonders klimafreundlich macht.
Der Einsatz von LNG senkt den Ausstoß von Stickoxiden um bis zu 30%, von Rußpartikeln um bis zu 60% und von Schwefeloxiden sogar um bis zu 100%. Die Frachter sind alle mit Landstrom-Anschlüssen versehen und könnten ohne Modifikation später auf nicht-fossilen Kraftstoffe wie Biogas, E-Gas aus regenerativen Quellen und Biodiesel umgestellt werden.
