Hapag-Lloyd Containerschiff Bangkok Express am PSA Terminal Antwerpen
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Die Hamburger Linienreederei Hapag-Lloyd hat mit dem Energiekonzern ExxonMobil eine Vereinbarung über B30-Biokraftstoff für Schiffe in der Region Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen (ARA) unterzeichnet.

»Unser Ziel ist es, durch den Einsatz alternativer Kraftstoffe die Treibhausgasemissionen unserer gesamten Flotte bis 2045 auf Null zu reduzieren«, sagt Jan Christensen, Senior Director, Global Fuel Purchasing, bei Hapag-Lloyd. [ds_preview]

Die Bunkerung von ExxonMobils Marine-Bio-Kraftstoffgemisch sei ein weiterer Schritt, um diese Verpflichtung in die Tat umzusetzen, so Christensen. Nach der ersten erfolgreichen Biobunkerung in Singapur im Jahr 2022 soll die Vereinbarung das Biokraftstoffangebot in wichtigen globalen Hafenstandorten stärken.

Bei dem in den ARA-Häfen gelieferten Biokraftstoff handelte es sich um einen Kraftstoff mit einem Schwefelgehalt von 0,50 % (VLSFO) auf Basis von Reststoffen, der mit Fettsäuremethylester (FAME) auf Abfallbasis verarbeitet wurde. Die resultierende Mischung entspricht der Norm ISO 8217:2017, während der FAME-Gehalt der EN 14214 entspricht.

Die FAME-Komponenten sind ISCC-zertifiziert (2. Generation), was bedeutet, dass sie nicht mit Wasser und landwirtschaftlichen Ressourcen konkurrieren, die für die Nahrungsmittelproduktion verwendet werden. Der Kraftstoff, soll eine CO2-Reduzierung von bis zu 87 % (well-to-wake) für die Biokomponente bewirken.

»Dieser Vertrag und die Lieferung stellen eine wichtige Entwicklung sowohl für ExxonMobil als auch für unsere Kunden dar«, sagt Aly Abdelmotaal, Regional Marine Marketing Manager bei ExxonMobil. »Durch die Ausweitung unseres Biokraftstoffangebots können wir nun die Verpflichtung der Schifffahrtsindustrie zur Verringerung der Treibhausgasemissionen in Übereinstimmung mit den erklärten Zielen der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) weiter unterstützen. Diese Bunkerlieferungen folgen auf ähnliche Vereinbarungen in Singapur im Jahr 2022.«

Hapag-Lloyd hatte erst kürzlich auch eine Biokraftstoffoption für Seefrachtbuchungen eingeführt. Die vermiedenen Emissionen werden den Transporten nach dem sogenannten »Book and Claim«-Ansatz zugerechnet. Hapag-Lloyd kann so die vermiedenen CO2e-Emissionen Seetransporten unabhängig von Schiff und Route zuordnen. Ähnliche Biokraftstoffangebote für Seefracht hatten zuletzt auch die Spedition Schenker gemeinsam mit der Linienreederei MSC oder die Reederei Norden aufgelegt.