Die Vereinten Nationen haben ein Abkommen zum Schutz der Weltmeere verabschiedet. Die Beschlüsse erfolgten nach jahrelangen Verhandlungen.
Zwei Drittel der Ozeane gehören zur Hochsee und waren damit bislang weitgehend rechtsfreier Raum. Künftig sollen sensible Meeresgebiete besser geschützt werden. UN-Generalsekretär António Guterres spricht von einem »historischen Erfolg.« Die Internationale Schifffahrtskammer (ICS) begrüßte die Einigung bei der UN-Vollversammlung in New York. [ds_preview]
Der Pakt schafft unter anderem die Grundlage für die Ausweisung großer Schutzgebiete auf hoher See und legt ein Verfahren fest, um wirtschaftliche Projekte, Expeditionen und andere Aktivitäten in den Meeren auf ihre Umweltverträglichkeit hin zu prüfen. Dazu zählt etwa die Förderung von Bodenschätzen.
Für ein Inkrafttreten muss das Abkommen nun von mindestens 60 Staaten ratifiziert werden, 120 Tage später kann es dann in Kraft treten. Russland distanzierte sich von Teilen der Vereinbarung und bezeichnete manche Regelungen als »total inakzeptabel«. Deutschland will das Abkommen dagegen rasch ratifizieren, sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke. Die Grünen-Politikerin verwies auf die Bedeutung der Weltmeere unter anderem als Sauerstoffproduzent und Speicher von klimaschädlichem CO₂.
ICS hat über Weltmeere mitverhandelt
Die Internationale Schifffahrtskammer (ICS) begrüßte die Verabschiedung des »bahnbrechenden« Hochseevertrags. Das historische Abkommen bilde den Kern eines internationalen rechtsverbindlichen Instruments im Rahmen des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen über die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt der Meere in Gebieten außerhalb der nationalen Gerichtsbarkeit (BBNJ-Abkommen).
Die ICS hatte die Schifffahrtsindustrie in den Diskussionen vertreten, um sicherzustellen, dass die internationale Schifffahrtsgemeinschaft einbezogen wird und dass die Belange der Branche berücksichtigt wird. »Das Abkommen wird dazu beitragen, dass aufstrebende Hochseeindustriezweige ebenso gut reguliert werden wie die Schifffahrt durch die IMO«, sagte Emily Rowley, ICS Policy Manager und Vertreter bei den UN.