Alfa Laval hat mit Odfjell die Installation des Systems OceanGlide zur »Luftschmierung« auf einem Schiff der Chemikalientankerreederei noch in diesem Jahr vereinbart.
OceanGlide ist der Name des neu erworbenen Luftschmierungssystems von Alfa Laval, das auf einer patentierten Fluidiktechnologie basiert. Das System nutzt fluidische Oszillatoren, um eine gleichmäßige Schicht kleiner Luftblasen über den gesamten flachen Schiffsboden zu erzeugen und so Reibung und Widerstand zu verringern. [ds_preview]
Durch die Verringerung des Schiffswiderstands biete das OceanGlide-System eine Methode zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen, so Alfa Laval. Einer der Hauptvorteile von Alfa Laval OceanGlide soll die Möglichkeit sein, den Stromverbrauch durch Oszillationsbänder zu regulieren.
OceanGlide nutzt die Fluidiktechnologie. Mit Hilfe von Fluidik-Oszillatoren erzeugt die Technik eine gleichmäßige Schicht von Mikroluftblasen über die gesamte flache Bodenfläche eines Schiffes. Das System erzeugt 240.000 Luftblasen pro Sekunde und Meter, was den spezifischen Widerstand um bis zu 75 % reduzieren soll. »Dies ermöglicht nachweislich Einsparungen von bis zu 12 % mit einer kurzen Amortisationszeit von nur zwei bis drei Jahren«, so Alfa Laval.
Unter Fluidik versteht man die Steuerung von Flüssigkeitsdruck und -fluss durch präzise geformte Kanäle ohne bewegliche Teile. OceanGlide unterteilt den flachen Boden des Schiffes in Abschnitte mit jeweils einem eigenen Fluidikband. Die Bänder sind nur 6 cm hoch und haben ein stromlinienförmiges Profil, das im ausgeschalteten Zustand fast keinen Widerstand erzeugt. Wenn sie eingeschaltet sind, erzeugen die Fluidikoszillatoren 240.000 Blasen pro Sekunde und Meter, die eine homogene Luftschicht über dem gesamten Flachboden erzeugen.
Luftschmierung soll sich für Neu- und Umbauten eignen
Da jedes Band unabhängig gesteuert werden kann, lässt sich die Luftschicht für maximale Effizienz und minimale Kompressorleistung optimieren. Die Fluidtechnik erzeugt die Luftblasen effizient, so dass im Durchschnitt nur 1-3 Kompressoren benötigt werden. Diese können an jedem beliebigen Ort aufgestellt werden, und es wird keine große Seekiste benötigt.
Das Design soll nicht nur eine effektive Luftschicht mit weniger Kompressoren ermöglichen, sondern auch den zusätzlichen Vorteil bieten, dass die Kompressoren überall an Bord platziert werden können. Das OceanGlide-System wird in flachen Bändern auf dem Schiffsboden installiert, benötigt nur wenige Kompressoren und erfordert nur kleine Eingriffe in den Schiffsrumpf. Da keine Seekästen oder andere große Schiffsmodifikationen erforderlich seien, könne das System in jeder Werft und auf jedem Schiff – Neubau und Retrofit – installiert werden.
Tharsis Sea-River Shipping war das erste Unternehmen, das Alfa Laval OceanGlide installiert hat. Auf dem Küstenmotorschiff »Tharsis hat« die Technologie den Angaben des Technologiekonzerns zufolge eine Kraftstoffeinsparung von bis zu 10 % ermöglicht.