FSO Safer, Jemen, UNDP, Boskalis, Brand Marine
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Endlich kann die Bergung über 1 Mio. Barrel Öl von der altersschwachen FSO »Safer« vor der jemenitischen Küste beginnen.

Schätzungsweise 1,14 Mio. Barrel Rohöl dürften noch an Bord sein. Seit über 30 Jahren liegt der 406.639-Tonner – er gilt als eines der größten jemals gebauten Schiffe – vor dem Jemen positioniert. Seit Ausbruch des Bürgerkriegs 2015 ist das Schiff jedoch ohne Strom und ohne Wartung und hat sich vom schwimmenden Öllager zur schwimmenden Zeitbombe entwickelt. [ds_preview]

Schließlich organisierten die Vereinten Nationen nach langem Ringen die Bergung und den Kauf eines Großtankers von Euronav, um das an Bord befindliche Öl zu bergen, bevor es zur Umweltkatastrophe kommt.

Wie der jemenitische Außenminister Ahmed Bin Mubarak jetzt auf Twitter gemeldet hat, ist das Schiff im Jemen angekommen. Der VLCC »Nautica« ist demnach im Hafen von Hodeida, dem wichtigsten jemenitischen Hafen am Roten Meer, vor Anker gegangen.

Seit Ende Mai ist das Bergungsschiff »Ndeavor« vor Ort. Seither hat Smit Salvage, die vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen beauftragte Boskalis-Tochter, daran gearbeitet, die marode »Safer« zu stabilisieren. Für die aufwendige Aktion hatte zuletzt die deutsche Firma Brand Marine Consultants den Auftrag als Marine Warranty Surveyor bekommen.

In den letzten fünf Wochen wurde die FSO gründlichen Strukturuntersuchungen unterzogen. Diese hatte gezeigt, dass die Dicke des Rumpfes trotz den Verfallserscheinungen mehr als ausreichend ist, um den beim Öltransfer auftretenden Kräften standzuhalten. Somit kann die »Nautica« längsseits festgemacht werden, um das Öl umzuladen. In die Öltanks wurde zuvor Inertgas gepumpt, um die Brand- und Explosionsgefahr zu verringern.

Das geschätzte Budget der Bergungsaktion beläuft sich derzeit auf 143 Mio. $, von denen die Vereinten Nationen 118 Mio. $ von Mitgliedstaaten, dem Privatsektor und der Öffentlichkeit, die 300.000 $ durch eine Crowdfunding-Kampagne beigesteuert hat, aufgebracht haben. Das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten stellte 20 Mio. $ als Überbrückungsfinanzierung aus dem Zentralen Nothilfefonds zur Verfügung. Zu den wichtigsten Geldgebern zählen S audi-Arabien, die Niederlande, Deutschland, USA und UK.