Unfälle nach einer Ladungsverflüssigung bleiben die Hauptursache für Todesfälle an Bord von Bulkern. Zu diesem Ergebnis kommt Intercargo in einer neuen Studie.
Die Verflüssigung von Ladung (Liquefaction) ist nach wie vor die Hauptursache für den Verlust von Menschenleben im Zusammenhang mit Massengutschiffen, während Grundberührungen weiterhin die Hauptursache für Schiffsverluste sind. Dies geht aus dem kürzlich veröffentlichten Bulk Carrier Casualty Report 2013-2022 von Intercargo hervor. [ds_preview]
Der Bericht fasst das Unfallgeschehen der vergangenen zehn Jahre zusammen. Berücksichtigt wurden dabei Größe und Alter der Schiffe sowie die Leistung der Flaggenstaaten. Demnach ist das Sicherheitsniveau auf den Schiffen deutlich gestiegen, heißt es. Trotz des Flottenwachstums sei die Unfallquote gesunken. »Der Bericht macht aber auch deutlich, dass noch mehr getan werden muss, um die Schifffahrt sicherer zu machen«, sagt Operations Manager Xianyong Zhou.
Zwischen 2013 und 2022 gingen 26 Massengutschiffe mit mehr als 10.000 tdw verloren, wobei 104 Seeleute ums Leben gekommen sind. Allein für das Jahr 2022 wird der Verlust von zwei Bulkern gemeldet – einmal nach einer Kollision, das andere Mal nach einem Maschinenausfall und Untergang. Allein in diesem Fall waren zwölf Seeleute gestorben.
Ladungsverflüssigung führt häufig zu Totalverlusten
Vier von fünf Totalverlusten mit insgesamt 70 Todesopfern sind auf eine Ladungsverflüssigung zurückzuführen. Vier Schiffe waren mit Nickelerz und eines mit Bauxit beladen. Im März 2017 führte der Untergang der »Stellar Daisy« mit Eisenerz zum tragischen Verlust von 22 Seeleuten. Im Oktober 2017 forderte der Untergang der »Emerald Star«, beladen mit Nickelerz, die Leben von zehn Seeleuten.
Bei den Schiffsverlusten war zwischen 2013 und 2022 mit 12 verlorenen Massengutschiffen (46,2 %) Grundberührung die häufigste gemeldete Ursache, daneben gab es verschiedene andere Ursachen, darunter Probleme mit Maschinen und Ausrüstung.