Fremantle Highway, Brand
© Kustwacht
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Seit drei Tagen brennt der Autofrachter »Fremantle Highway« bereits. Noch ist es an Bord zu heiß für ein Bergungsteam.

Der Brand war vor der Wattenmeerinsel Ameland ausgebrochen, nachdem sich der Autofrachter »Fremantle Highway« von Bremerhaven aus auf den Weg nach Singapur gemacht hatte. An Bord sind rund 3.800 Fahrzeuge. Die Batterie eines Elektro-Autos soll sich in der Nacht zu Mittwoch entzündet und den verheerenden Brand ausgelöst haben. [ds_preview]

Zunächst war der Rumpf des brennenden Frachters von außen mit Wasser gekühlt worden. Um die Stabilität des Frachters nicht zu gefährden und ein Kentern zu verhindern, wurde dies dann eingestellt. Nach Angaben der niederländischen Küstenwache ist das Feuer zwar noch in Gang, die Intensität habe aber nachgelassen. Es sei noch zu früh, um Entwarnung zu geben.

»Fairplay 30« hält »Fremantle Highway« auf Position

Die »Fairplay 30« hat die Schleppverbindung zu dem Frachter von der zuvor eingesetzten »Hunter« übernommen. Damit wird sichergestellt, dass der Havarist nicht unkontrolliert in die nahegelegte Schifffahrtsstraße driftet. Stattdessen wird versucht, die »Fremantle Highway« auf Position zu halten. Er hatte sich zunächst westwärts Richtung Terschelling bewegt und zuletzt, mit der wechselnden Strömung, wieder zurück in Richtung Ameland.

Das Bergungsteam wurde auf dem Notschlepper »Guardian« abgesetzt und beobachte vor Ort die Lage. Zusätzlich ist ein Flugzeug in der Luft, um Informationen für die nächsten Aktivitäten zu sammeln. Erst wenn die Experten eine stabile und sichere Verbindung hergestellt haben, kann der Havarist abgeschleppt werden. Heute nachmittag könnte ein Versucht erfolgen, heißt es.

Brände auf RoRo-Schiffe sind tückisch und gefährlich. So war die »Felicity Ace«, die Autos der Luxusmarken Bentley, Lamborghini und Porsche geladen hatte, im vergangenen Jahr nach einem dreiwöchigen Feuer vor den Azoren gesunken. Der Schaden wurde mit rund 400 Mio. $ beziffert.

Auch wenn die Unfallursache noch nicht feststeht, wird vermutet, dass sich eine Batterie eines Elektro-Fahrzeugs entzündet haben könnte. Die heute üblichen Lithium-Ionen-Akkus entwickeln bei einem Brand Temperaturen von bis 2.700 Grad Celsius und sind extrem schwer mit Bordmitteln zu löschen. Bei dem Versuch, das Feuer unter Kontrolle zu bringen, war ein Besastzungsmitglied ums Leben gekommen, weitere 22 konnten gerettet werden, einige wurden dabei verletzt.

Brände gehören zu den größten Risiken für die Schifffahrt und verursachen die größten Schäden. Darauf hatte der Versicherer Allianz in seiner aktuellen Schifffahrtsstudie verwiesen.