Bei der Baltic Workboats-Werft in Estland erfolgte die Kiellegung für zwei neue Polizeiboote der Flotte Hamburg.

Der Bau der Boote wurde vergangenes Jahr als Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung an die estnische Werft vergeben.[ds_preview]

Die neuen Boote sollen teilweise die zu Beginn der 1990er Jahre gebauten Küstenstreifenboote WS 1 und WS 2 sowie die Streckenstreifenboote WS 20 und WS 22 ersetzen.

Bei den Neubauten handelt es sich um sogenannte Typschiffe, die sich den Angaben zufolge möglichst stark an bereits etablierten Schiffsentwürfen orientieren.

Polizeiboote kriegen Plug-in-Hybrid-Antrieb

Die Schiffstypen PB 24 und PB 29 wurden dabei als Upgrade mit Plug-in-Hybrid-Antrieb bestellt, mit dem die Flotte Hamburg bereits gute Erfahrungen gemacht hat, heißt es. Sie werden bei Ablieferung bereits das vierte und fünfte Boot der Flotte Hamburg mit bis zu zwei Stunden vollelektrischer Fahrtmöglichkeit sein.

HPA Kiellegung
Kiellegung für die Polizeiboote

Die Kiellegung für die beiden Polizeiboote markiert nun offiziell den eigentlichen Baubeginn. Dabei wurden als traditionelles Element und Glücksbringer 2-Euro-Münzen mit dem Motiv des Hamburger Michels durch die Geschäftsführung der Flotte Hamburg, Sandra Orth und Karsten Schönewald, auf den Kielen der Boote befestigt. Begleitet wurde die Delegation der Flotte Hamburg durch Vertreter der Hamburger Wasserschutzpolizei.

Einsatzgebiet Cuxhaven und Hamburg

»Im Rahmen der Kiellegung konnten wir uns vor Ort ein gutes Bild machen, und der Bau der Schiffe läuft aktuell nach Plan. Wie auch schon bei unseren zuvor fertiggestellten Neubauten setzen wir auch dieses Mal auf besonders umweltfreundliche Plug-in-Hybrid-Antriebe – den neuen, innovativen Standard der Flotte Hamburg«, sagt Karsten Schönewald, CEO der Flotte Hamburg. »Nach der Fertigstellung wird das größere Typschiff PB 29 in Cuxhaven und das kleinere PB 24 in Hamburg eingesetzt werden. Beide Schiffe werden aber auch in der Lage sein, sich gegenseitig zu ersetzen.«

»Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind diese Boote viel mehr als nur bloße Einsatzmittel. Sie sind einerseits Arbeitsplätze, andererseits Orte des sozialen Miteinanders auf See und müssen den hohen Anforderungen gerecht werden, die im Einsatz an sie gestellt werden. Die guten Eindrücke vor Ort in Estland sowie das kompetente Zusammenspiel zwischen der Flotte Hamburg, der Wasserschutzpolizei und der Werft stimmen mich zuversichtlich, dass wir hochprofessionell geplante und gebaute Boote erhalten, die allen Anforderungen an moderne Einsatzmittel der Wasserschutzpolizei Hamburg erfüllen werden. Kurz formuliert: wir freuen uns sehr darauf, diese Einsatzmittel später in Empfang zu nehmen«, sagt André Bertram, Leiter der Wasserschutzpolizei.

Die Bausumme für die beiden Polizeiboote beläuft sich auf rund 17 Mio. €. Die Ablieferung ist für das Jahr 2025 geplant. Es besteht die Option auf Beauftragung eines dritten Schiffes.


Technische Daten Polizeiboote PB24 und PB29
Typ PB24 
Länge über alles: 24,37 m
Breite über alles: 6,84 m
Tiefgang max.: 2,10 m
Geschwindigkeit: > 25 kn
Besatzung: bis 4 Personen
Hauptmaschinen: 2 x Volvo-Penta D16-850, mit jeweils 625 kW
Generatoren: 2 x Volvo-Penta D13-800, mit jeweils 499 ekW
Batteriegröße:  470 kWh
Fahrzeit elektrisch: 2 h bei 7 kn
Typ PB29
Länge über alles: 29,37 m
Breite über alles: 7,14 m
Tiefgang max.: 2,05 m
Geschwindigkeit: > 25 kn
Besatzung: bis 5 Personen
Hauptmaschinen: 2 x Volvo-Penta D16-850, mit jeweils 625 kW
Generatoren: 2 x Volvo-Penta D13-800, mit jeweils 499 ekW
Batteriegröße: 470 kWh
Fahrzeit elektrisch: 2 h bei 7 kn