Seeleute
Foto: Felix Selzer
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Die Zufriedenheit der weltweit fahrenden Seeleute sinkt weiter ab. Das zeigder der aktuelle Happiness Index der Mission of Seafarers.

Der anhand von zehn Kategorien ermittelte »Happiness Index« zeigt den Angaben zufolge einen »besorgniserregenden« Abwärtstrend. Die in Zusammenarbeit mit NorthStandard und Idwal durchgeführte Umfrage misst das Wohlbefinden von Seeleuten weltweit. Im Vergleich zum 1. Quartal 2023 sank der Index von 7,1 auf 6,77 Punkte. Maximal möglich wären 10. [ds_preview]

Am deutlichsten fällt die Kritik der Seeleute an den allgemeinen Bedingungen an Bord, an den Möglichkeiten für Landgänge und ab der Arbeitsbelastung aus. Seit dem Höchststand im 4. Quartal 2022 fällt der Happiness Index nun schon das zweite Mal in Folge, heißt es.

Crew-Wechsel für viele Seeleute ein Problem

Aus Sicht vieler Seeleute sind die Bedingungen an Bord noch nicht wieder auf dem Stand von vor der Corona-Pandemie. Das betrifft vor allem Crew-Wechsel, die Aufenthaltsdauer an Bord, die Auszahlung von Heuern und den Landurlaub. Außerdem werden eine steigende Arbeitsbelastung, ein oft begrenzter Internetzugang und fehlende Fitnesseinrichtungen genannt. Selbst Trinkwasser werde nicht immer in ausreichender Menge angeboten. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Überschreitung der Arbeits- und Ruhezeiten, was gegen die Bestimmungen des Seearbeitsübereinkommens verstößt.

»Es ist äußerst enttäuschend zu lesen, dass Verträge geändert oder missachtet werden, was zu Zahlungsproblemen, Gehaltskürzungen, steigenden Steuern und erhöhten Lebenshaltungskosten sowie zu so grundlegenden Anforderungen wie guten Mahlzeiten, Zugang zu Landurlaub und überschaubaren Arbeitsbelastungen führt«, sagt Canon Andrew Wright, Generalsekretär der Mission for Seafarers.