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Der Offiziersmangel wird immer schlimmer und hat einen Rekordwert erreicht. Weil Besserung nicht in Sicht ist, dürften die Personalkosten deutlich steigen.

Der jüngste Bericht »Manning Annual Review and Forecast« des weltweit tätigen Beratungsunternehmens Drewry zeigt, dass das Offiziersdefizit einen Rekordwert erreicht hat und sich voraussichtlich nicht verbessern wird, was zu einer deutlichen Steigerung der Besatzungskosten führen wird. [ds_preview]

Auf etwa 9% des weltweiten Bedarfs beziffert Drewry das mittlerweile entstandene Defizit. 2022 waren es noch 5%. Noch nie in den vergangenen 17 Jahren war die Personallücke so groß, schreibt Drewry.

Offiziersmangel hält an

Für den Zeitraum 2023-2028 wird ein ähnliches Defizit prognostiziert, da nur begrenzt neue Seeleute zur Verfügung stehen werden. Diese Defizite dürfte demnach erhebliche Auswirkungen auf die Anwerbung und langfristige Beschäftigung von Seeleuten sowie auf die Besatzungskosten haben.

Die lang anhaltende Covid19-Pandemie habe zu diesem Mangel beigetragen. Große Probleme bei den Crew-Wechseln und bei der Ausbildung hätten das Berufsbild in Mitleidenschaft gezogen. Auch bei den aktiven Seeleuten habe es Veränderungen gegeben, heißt es. Die Arbeits- und Lebensverhältnisse an Bord und die Betreuung durch die Reedereien hätten an Stellenwert gewonnen. Es zähle nicht mehr allein die Höhe der Heuer.

Der Ukraine-Krieg, der dem Personalpool Seeleute aus diesen Ländern entzogen habe, und die große Zahl an bestellten Neubauten würden das Problem künftig noch verschärfen.

Drewry, Personalmangel, Mangel