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Nach zwei sehr profitablen Jahren kehrt auf dem Containerschifffahrtsmarkt wieder so etwas wie Normalität ein. Das spiegelt sich im drastischen Rückgang der Betriebsergebnisse der großen Linienreedereien.

Schon das vierte Quartal 2022 ließ kaum Zweifel an einem Ende des durch die Corona-Pandemie ausgelösten Booms. Das erste Quartal 2023 war dann das erste, in dem die Betriebsgewinne der Linienreedereien einen echten Rückgang verzeichneten. [ds_preview]

Diese Entwicklung setzte sich auch im zweiten Quartal fort fort. Das EBIT der großen Linienreedereien fiel im Jahresvergleich um 90 % auf etwas mehr als 3 Mrd. $, wie das Beratungsunternehmen Sea-Intelligence ausgerechnet hat. Sowohl Zim als auch Wan Hai verzeichneten erneut einen Betriebsverlust. Während Zim bereits in den vergangenen Quartalen Rentabilitätsprobleme hatte, war dies für Wan Hai das erste Mal im Zeitraum 2012-2023.

Sea-Intelligence stützt sich bei der Marktanalyse auf die EBIT/TEU-Daten derjenigen Reedereien, die sowohl ihr EBIT als auch ihr weltweites Transportvolumen veröffentlichen: Maersk, Cosco, Hapag-Lloyd, ONE, HMM, Zim, OOCL. Demnach war keine dieser Reedereien war in der Lage, ihre EBIT/TEU-Zahlen im Jahr 2023 aufrechtzuerhalten, wobei das größte EBIT/TEU für das zweite Quartal 2023 von OOCL mit 305 $/TEU verzeichnet wurde.

EBIT der Linienreedereien q2 2023

Das kleinste EBIT/TEU im zweiten Quartal des Jahres 2022 hatte dagegen noch bei 1.377 $/TEU gelegen. Maersk (207 $/TEU), Hapag-Lloyd (298 $/TEU) und ONE (137 $/TEU) verzeichneten jetzt jedoch alle ein EBIT/TEU innerhalb einer viel engeren Spanne von 130-300 $/TEU. Bei all dem verzeichnete Zim ein negatives EBIT/TEU von -195 $/TEU. Im Grunde genommen verlor das Unternehmen 195 $ für jede TEU, die es im zweiten Quartal 2023 transportiert hat.

Ein wesentlicher Grund für den Rückgang der Rentabilität sei der Rückgang der Frachtraten, die bei den Reedereien, die diese Zahlen veröffentlichen, um -48 % bis -67 % gesunken seien, so Sea-Intelligence. Ein weiterer Grund sei der Rückgang der beförderten Mengen.

»Erstaunlich ist jedoch, dass Zim, eine der beiden Reedereien, die einen EBIT-Verlust zu verzeichnen haben, ihre Mengen weltweit um 0,5 % und sowohl im Transpazifik- als auch im Asien-Europa-Verkehr um etwa 13 % steigern konnte«, heißt es.