Die maritime Wirtschaft in Bremen fordert mehr Geld für die Häfen. Der Appell richtete sich gleichermaßen an den Bund wie auch an den Senat des Bundeslandes.
500 Mio. € will das Land Bremen in den kommenden Jahren in die Ertüchtigung der Häfen in Bremen und Bremerhaven investieren, unter anderem in den Ausbau der Containerterminals an der Stromkaje und die Schaffung eines EnergyPort im Bremerhavener Fischereihafen. [ds_preview]
Die Bremische Hafenvertretung (BHV), ein Zusammenschluss von 220 überwiegend mittelständischen Mitgliedsunternehmen aus der Logistik-, Hafen- und Transportwirtschaft, hätte gern mehr. Auch vom Bund, der den Küstenländern derzeit jährlich nur 38 Mio. € überweist. Das machte der Sprecher des BHV-Präsidiums, Christoph Bruns, beim 56. Bremer Kapitänstag deutlich.
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte verwies hingegen auf die bereits beschlossenen Ausgaben des Landes und die klamme Landeskasse. Hoffnung nährten dagegen die Aussagen des Festredners, Bundesverkehrsminister Volker Wissing. Er werde sich dafür einsetzen, dass die Mittel erhöht werden, versprach der FDP-Politiker den rund 300 Kapitänen, Vertretern der maritimen Wirtschaft und Politikern in der Oberen Rathaushalle.
Nationale Strategie für die Häfen in Arbeit
Eine neue Nationale Hafenstrategie werde derzeit von seinem Ministerium und allen wichtigen Interessenvertretungen erarbeitet und soll noch in diesem Jahr vom Kabinett beschlossen werden. Im Zuge dessen könnten auch die Mittelzuweisungen neu verhandelt werden.
Wissing sprach sich zudem dafür aus, die Kooperation der deutschen Seehäfen auf nationaler und internationaler Ebene zu stärken und mit Blick auf den Wirtschaftsstandort sowie den Klimawandel zu nutzen. Wie genau, ließ er allerdings offen. Auch zu der seit Jahren ausstehenden Fahrrinnenanpassung der Weser wurde keine konkrete Frist genannt. Hier sei nun der Bund gefordert, »die notwendigen entsprechenden Plan- und sonstigen Verfahren zügig zum Erfolg zu bringen«, so Bovenschulte. Das Land stehe jedenfalls voll und ganz hinter dem Vorhaben.
Mit dem traditionsreichen Kapitänstag werden seit 1965 die Bremer Kapitäne und Chefingenieure der Schiffe und Flugzeuge dafür geehrt, dass sie Bremen und Bremerhaven zu Wasser und in der Luft mit allen Teilen der Welt verbinden. Traditionell wurde den Gästen ein Curryessen serviert. Organisiert wird die Veranstaltung von der BHV für den Senat der Freien Hansestadt Bremen.
Traditionell wird unter den Gästen für die Seemannsmission gesammelt. In diesem Jahr kamen 25.800 € zusammen.
