Redwood
Das US-Unternehmen Redwood übernimmt die Bremerhavener Recycling-Firma Redux
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Redux aus Bremerhaven zählt zu den größten Verwertern von Akkus in Europa. Künftig gehört die Firma dem US-Unternehmen Redwood des Tesla-Mitbegründers Straubel.

Bereits im vergangenen Jahr hatten Jeffrey B. Straubel und Redwood eine Expansion des US-Unternehmens angekündigt. Europa sei nach wie vor der weltweit am schnellsten wachsende Markt für Elektrofahrzeuge, angetrieben durch das Engagement der Autohersteller und die starke Unterstützung der Regierung für die Elektrifizierung.

Redwood will eine geschlossene Batterie-Lieferkette einschließlich des Recyclings aufbauen. Dies sei entscheidend, um die Kosten zu senken und die Nachhaltigkeit von Elektrofahrzeugen und sauberen Energiespeichern zu erhöhen. Die Bremerhavener Redux passt offenbar perfekt ins Portfolio – und wird jetzt übernommen.

»Diese Akquisition wird eine gut etablierte Präsenz in der EU schaffen, um den Betrieb schnell zu erweitern, die Kapazität im Batterierecycling zu erhöhen und das Netzwerk auszubauen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Redwood plant Millionen-Investitionen in Deutschland

Die Anlage in Bremerhaven verfügt über eine jährliche Verarbeitungskapazität von 10.000 t für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien, wie sie in Elektro-Autos, E-Bikes, stationären Speichersystemen und Handys oder Laptops verbaut werden. Darin sind wertvolle Rohstoffe wie Kobalt und Nickel enthalten.

Durch die Nähe zum Hafen, einem der größten und wichtigsten Umschlagplätze für Fahrzeuge auf dem Kontinent, könne Redwood künftig Akkus und Batterien für Elektrofahrzeuge aus ganz Europa transportieren, recyceln und aufbereiten.

Bisher gehörte Redux zu einem österreichischen Konzern. Die 70 Mitarbeiter von Redux werden übernommen. Auch die Bremerhavener Geschäftsführung verbleibt den Angaben zufolge im Amt. Früheren Angaben zufolge will Straubel im Bereich Batterie-Recycling in den nächsten Jahren eine dreistellige Millionensumme in Deutschland investieren.

So funktioniert das Batterierecycling

E-Auto-Batterien werden in vier Schritten aufbereitet. Zunächst werden die Hochvolt-Batterien entladen und manuell zerlegt. Beim Demontageprozess werden bereits Sekundärrohstoffe wie Kunststoffe, Kabel und elektronische Bauteile gewonnen. Danach werden die Batterien im Drehrohrofen thermisch vorbehandelt und deaktiviert. Abschließend erfolgt die mechanische Zerkleinerung und Separation in einer Spezialanlage. Als Recyclingprodukte entstehen Aluminium, Eisen, Aluminium-Kupfer-Gemisch und Aktivmasse. Letztere ist nicht verunreinigt, so dass direkt mittels hydrometallurgischer Aufbereitungsprozesse Nickel, Kobalt, Kupfer u. Lithium gewonnen werden kann.